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Kerkauer Zimmermann baut Trafohäuschen zum Lebensraum für Fledermäuse und Eulen um Neues Hotel im Turm hat Lärchenholzbetten

Von Helga Räßler 11.02.2014, 02:20

Ein Hotel für Fledermäuse entsteht zurzeit in Kerkau. Baumeister ist Zimmermann Hans-Werner Eggers. In dem umfunktionierten Trafohäuschen sollen bald auch Schleiereulen Unterschlupf finden zum Nisten und Brüten. Die "Betten" sind aus Lärchenholz.

Kerkau l Mit Spezialgeräten montiert Zimmermann Hans-Werner Eggers gerade die Isolatoren vom Kerkauer Trafohäuschen. "Hier auf der Südseite will ich den Kasten für die Schleiereulen anbringen", kündigte er beim Vororttermin gestern an. Den Kasten hat er bereits in seiner Werkstatt in Kerkau gezimmert.

Jungtiere können auf Balkon sitzen

"Und davor bringe ich noch ein Extrabrett an, damit die jungen Eulen draußen wie auf einem Balkon sitzen können", sagte er. "Das macht sich auch besser beim Füttern", stimmt ihm Uwe Hundt vom Naturerbeverein Vissum zu. Das Prozedere habe er auch schon in Vissum beim bereits umgestalteten Turm beobachtet und fotografiert. "Wichtig ist die Höhe des Quartiers, die den Eulen Sicherheit vor Mardern oder Waschbären gibt", erklärte er.

Der Vizevereinschef begutachtete gestern den Stand der Arbeiten in Kerkau, wo der Verein den dritten Trafo umbaut. "Wir haben ihn wie in Vissum und Schernikau von der Avacon beziehungsweise von der jeweiligen Kommune übernommen", sagte er weiter.

In Kerkau entstehen außerdem zwei Fledermaushotels. "In einem Holzgestell montiere ich drei Bretter mit unterschiedlichen Einschlupfgrößen", so Eggers. Oben sei der Abstand am geringsten. "Dort können die Fledermäuse sich dicht zusammenkuscheln." Die Vorrichtungen montiert er an der Ost- und an der Westseite des Backsteinturms. Die Südseite sei den Tieren zu sonnig und damit zu warm. "An der Nordseite passiert gar nichts, die ist den Witterungseinflüssen zu sehr ausgeliefert", fügte er hinzu.

In dem ausgedienten Bauwerk sollen auch Halbhöhlenbrüter wie der Hausrotschwanz Lebensraum finden, ebenso der kleine Haussperling, der fast schon vom Aussterben bedroht ist.

Löwenzahnkinder bemalen Haustür

Wenn der Handwerker seinen Part am Turm beendet hat - auch ein kleines Insektenhotel will er für die Südseite noch anfertigen, sind die anderen Vereinsmitglieder gefragt. "Wir installieren einen Schaukasten mit Informationsmaterial zum Projekt, zu unserem Verein und zum BUND", machte Uwe Hundt klar.

Die Tür im Turm wollen die Bewohner des DRK-Kinderhofs Löwenzahn in Ortwinkel gestalten. Sie soll mit dem Vereins-Logo - einem Baum und dem Schriftzug Bäumen Leben geben - bemalt werden.

Und wenn es im März wirklich Frühling geworden ist, sollen die Bruthilfeboxen für den Eisvogel entlang des Flötgrabens angebracht werden, die derzeit in Eggers Werkstatt entstehen.