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Beamte schrieben am Friedensring Strafzettel um 23.30 Uhr Polizei verteilt Knöllchen zur Geisterstunde

Von Marco Heide 29.03.2014, 02:15

Wenn das Salzwedeler Ordnungsamt Feierabend macht, verteilt neuerdings die Polizei Knöllchen. Das bekamen nun Anwohner des Friedensrings zu spüren, die wegen des Mangels von Stellflächen bisher verbotene Parkplätze nutzten.

Salzwedel l Knöllchen sind ein Ärgernis für jeden Autofahrer. In Salzwedel flattern sie des Öffteren an den Windschutzscheiben der Autos.

Allerdings konnten Autofahrer bisher davon ausgehen, dass sie ab dem Abend bis in die Morgenstunden nichts befürchten mussten, weil das Salzwedeler Ordnungsamt nicht rund um die Uhr seine Kontrolleure rumschickt. Dafür verteilt seit einiger Zeit die Polizei verstärkt Tickets - teilweise mitten in der Nacht. Das ärgert vor allem Anwohner in Wohngebieten, in denen Parkplätze Mangelware sind und wo der Pkw über Nacht notgedrungen im Halteverbot steht.

Beispielsweise im Friedensring reichen die Stellflächen oft nicht aus. "In den Abendstunden, am Wochenende und bei Veranstaltungen im Kulturhaus sind die Parkplätze schnell komplett belegt", weiß Friedensring-Bewohner Dandy Babel aus eigener Erfahrung. Bisher wichen die Fahrzeughalter auf Bereiche aus, auf denen das Parken verboten ist und fuhren morgens rechtzeitig mit ihrem Auto weg, bevor die Mitarbeiter des Ordnungsamtes kamen.

Das ist nun Geschichte: "Ich habe binnen kurzer Zeit zwei Strafzettel bekommen. Der letzte wurde um 23.30 Uhr und der erste 6.30 Uhr ausgestellt", erklärt der 25-jährige Salzwedeler. "Mir ist bewusst, dass ich dort nicht stehen darf. Aber es gibt auf dem Friedensring nun mal nicht genug Platz und außerdem hat es in den Vorjahren die Polizei nicht gestört", sagt Dandy Babel.

Darauf angesprochen, warum die Polizei seit kurzem verstärkt Knöllchen an Falschparker verteilt, antwortete Polizeisprecher Frank Semisch, dass die Beamten solche Vorgänge wie eh und je behandeln. "Parkverbot gilt auch in der Nacht. Und in Wohngebieten spielt oftmals die Zufahrt für Rettungskräfte eine Rolle", erklärt der Presse-sprecher.