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Vandalismus an der Grundschule Brunau sorgt bei Lehrern und Ortschaftsrat immer wieder für Ärger Bei Dienstbeginn erst mal Scherben sammeln

Von Melanie Mielke 09.05.2014, 03:15

Bierflaschen, Zigarettenkippen und zerstörte Tischtennisplatten: Vandalismus ist ein großes Problem an der Grundschule in Brunau. Doch eine Lösung des Problems scheint nicht in Sicht zu sein.

Brunau l Dass der Zaun an der Grundschule Brunau für Unbefugte kein Hindernis ist, wissen die Lehrer an der Schule längst, aber ärgerlich finden sie es trotzdem. "Ich beginne meinen Dienst am Montag meistens damit, dass ich erst mal die Scherben der Bierflaschen vom Wochenende aufsammle", schimpft Schulleiterin Wilma Schulz. Der Hof und der Sportplatz der Schule würden zudem von manchen Brunauern gerne als Abkürzung genutzt. "Und glauben Sie nicht, dass es die Leute stört, dass da gerade jemand auf dem Sportplatz ist. Die gehen oder radeln trotzdem quer rüber", berichtet Schulz weiter.

Ein Problem sei vor allem, dass die meisten Lehrer, die an der Grundschule in Brunau unterrichten, nicht direkt aus dem Dorf kommen, sondern in Salzwedel oder in einem der umliegenden Dörfer wohnen.

Polizei musste schon mehrfach anrücken

"Wir können schließlich nicht jedes Wochenende herfahren, um zu kontrollieren, ob alles in Ordnung ist", meint die Schulleiterin. Die Polizei habe auch schon öfter vorbeischauen müssen, weil wieder auf dem Schulhof randaliert wurde. "Aber wir können auch nicht wegen jeder Bierflasche, die hier kaputt geschmissen wird, die Polizei rufen", so Wilma Schulz.

Im Ordnungsamt der Stadt Kalbe weiß man davon jedoch nichts. "Uns ist bekannt, dass der Schulhof als Durchgang genutzt wird, aber Anzeigen wegen Vandalismus sind bei uns keine eingegangen", erklärte die zuständige Mitarbeiterin Anette Zenker auf Nachfrage der Volksstimme. Es habe mal Probleme mit Graffiti gegeben, aber das sei "ewig her". Auch bei Hannelore Benecke, die im Hauptamt für anfallende Versicherungsfälle zuständig ist, ist in dieser Hinsicht nichts bekannt.

Ärgerlich finden die Lehrer auch, dass die Holzhütte auf dem Schulgelände von nächtlichen Besuchern nur zu gern als öffentliche Toilette benutzt wird. Ein Grund sei unter anderem die Tatsache, dass sich das Tor der Schule nicht abschließen lässt und das Gelände dadurch leicht zugänglich ist.

Vergangene Woche war dieses Problem auch Thema beim Ortschaftsrat. Dort wurde überlegt, ob das Anbringen eines Schlosses am Tor eine Veränderung bringt. Wilma Schulz glaubt nicht daran. "Dann klettern die Leute halt über den Zaun", meint sie. Es sei sowieso schwierig die Täter zu fassen, denn dafür brauche man Zeugen. Die seien aber nur schwer aufzutreiben.

Hof der Sekundarschule ist völlig zugewachsen

Ein weiteres Ärgernis ist die ehemalige Sekundarschule. Der Schulhof ist komplett zugewachsen. Außerdem könne jeder ohne Probleme auf das Gelände und ins Gebäude, nachdem die Tore gestohlen worden sind. Anders als bei der Grundschule liege das Problem hier vor allem daran, dass das Gebäude Privateigentum ist. "Der Eigentümer sollte sich darum eigentlich kümmern. Der ist aber einfach nicht greifbar", sagte Ortsbürgermeister Ulrich Melzian. Wilma Schulz sagt: "Mit dem Anblick müssen wir einfach leben."