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Gründung der Rudolf-Fehse-Stiftung Ein sechsstelliger Betrag fürs Gymnasium

Das Jahngymnasium hat eine eigene Stiftung bekommen. Bei einer
Festveranstaltung erhielt Schulleiter Rainer Aschmann gestern die
Anerkennungsurkunde. Stifter Rudolf Fehse konnte nicht anwesend sein.

Von Alexander Walter 16.05.2014, 03:11

Aalzwedel l Die Geschichte des Salzwedeler Jahngymnasiums ist wahrlich nicht arm an Ereignissen. Die Gründung einer eigenen Stiftung aber ist auch für das Gymnasium etwas Besonderes. Das machte Schulleiter Rainer Aschmann gestern in seiner Ansprache zur Anerkennung der Rudolf-Fehse-Stiftung vor Vertretern aus Politik, Ehemaligen, Förderverein sowie Lehrer- und Schülerschaft deutlich.

In der Aula des Gymnasiums betonte Aschmann seine Anerkennung für den 88-jährigen Stifter, der sein Kommen aus gesundheitlichen Gründen absagen musste. Nach der Verschleppung seines Vaters durch die Sowjets und der Enteignung der Familie in der DDR hätte Fehse eigentlich allen Grund gehabt, seiner Heimat den Rücken zu kehren, so Aschmann. "Doch das Gegenteil ist der Fall."

Rudolf Fehse, der von 1935 bis 1941 Schüler am Salzwedeler Gymnasium war, hat der neuen Stiftung einen mittleren sechsstelligen Betrag zur Verfügung gestellt. Vom Gewinn des Kapitals sollen laut Satzung künftig etwa Stipendien und Zuschüsse für Aus- oder Fortbildungsprojekte des Gymnasiums bezahlt werden.

Thomas Pleye, Präsident des Landesverwaltungsamtes, sagte, mit der Gründung der Stiftung werde ein Stück Beständigkeit in einer schnelllebigen Zeit geschaffen. "Es ist das Wesen einer Stiftung, dass der Gründer sein Kapital für immer an den Zweck der Organisation bindet."

Mit Blick auf diesen Zweck - die Förderung von Bildung und Kultur am Gymnasium - wandte sich Pleye ausdrücklich an die Schüler des Schulchores, die zuvor Stücke wie "Wake me up" von Avicii oder "Sail away" gesungen hatten. "Was man mit Bildung erreichen kann, haben sie eindrucksvoll gezeigt", sagte er.

Idee entstand 2012

Die Idee zur Gründung der Rudolf-Fehse-Stiftung entstand bereits im Jahr 2012. Es folgten Gespräche zwischen den Initiatoren und dem Landesverwaltungsamt. Großen Anteil an der Umsetzung hatte Günter Schulze, stellvertretender Vorsitzender der Vereinigung der Ehemaligen und Schulfreund von Rudolf Fehse. Am 22. Februar unterzeichnete Fehse, der heute in Forst bei Karlsruhe lebt, dann die Satzung der Stiftung. Die Einrichtung hat ihre Arbeit bereits aufgenommen, ihr Sitz ist Salzwedel.