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Feierstunde, Umzug, Spaßwettkämpfe und gemütliches Beisammensein / Dorfbewohner und Freunde feierten mit Recklingen: Eine Wehr wird 80

14.07.2014, 01:39

Das erste Spritzenhaus in Recklingen wurde im Jahr 1887 gebaut. Es sollte jedoch noch 47 Jahre dauern, bis sich eine freiwillige Feuerwehr offiziell gründete: genau am 21. Juli 1934. Der runde Geburtstag wurde am Wochenende groß gefeiert.

Recklingen l Mit Eimerketten und Feuerpeitsche hätten die Vorfahren gegen Feuersbrünste gekämpft, sagte Hans-Jo-achim Schwerin am Sonnabend während der Festsitzung. Er gewährte einen Einblick in die Geschichte und konnte sich auf Überlieferungen von Johannes Thunecke und Alfred Schulz stützen, die zuvor die Chronik geführt hatten. So erfuhren die Anwesenden, dass 1887 das erste Spritzenhaus und im Jahr 1931 dessen Nachfolger gebaut wurden - noch vor der Gründung der heutigen Wehr. Alle Bauern mit Pferdegespannen hätten abwechselnd Feuerbereitschaft gehabt.

Am 21. Juli 1934 sei die Freiwillige Feuerwehr Recklingen gegründet worden. Sie hatte 32 aktive Mitglieder. Otto Bammel als Brandmeister (heute Wehrleiter) habe ihnen vorgestanden. Die Uniformen hätten die Schneidermeister Heinrich Behn aus Recklingen und Herr Schernikau aus Groß Apenburg maßgeschneidert. Die Kameraden legten sich so ins Zeug, dass sie das Ausbildungsziel bereits am 2. Dezember 1934 erreichten.

Hans-Joachim Schwerin ging auf den Neuanfang in der Wehr nach dem Zweiten Weltkrieg ebenso ein wie auf die Kreisgebietsreform im Jahr 1952 und die Wende. Derzeit habe die Wehr 54 Mitglieder, sagte der Chronist. Am 25. April 2014 habe sich der Recklinger Dorf- und Feuerwehrverein gegründet, dessen Vorsitzender Bernd Hermanski sei. Für seine unterhaltsam vorgetragene Festschrift gab es von Ortswehrleiter Matthias Gomell ebenso ein Dankeschön wie für Elke Zander, die die Wehr beim Organisieren unterstützt.

Kreisbrandmeister Torsten Schoof lobte, dass die Wehren aus dem Flecken Apenburg-Winterfeld die Signale der Zukunft erkannt hätten und die Ausbildungsdienste gemeinsam absolvieren. Karin Wunderlich, Vorsitzende des Feuerwehrverbandes Altmarkkreis Salzwedel, überreichte Bernd Hermanski das Ehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbandes als Anerkennung für sein Engagement.

Gestern setzte sich aufgrund des Regens der Festumzug etwas später als geplant in Bewegung. Der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Apenburg begleitete die Teilnehmer.

Zurück am Gerätehaus, galt es für je fünf Kameraden aus den Wehren Recklingen, Apenburg, Altensalzwedel und Winterfeld, einen Dreikampf zu absolvieren. Beim Löschangriff gab es verknotete Schläuchen. Bierkästen mussten waagerecht gestapelt werden. Beim Tauziehen war nicht nur Kraft gefragt. Der Sieg, der mit zwei Kästen Bier und einer Flasche Sekt belohnt wurde, ging an die Altensalzwedeler. Zweiter wurde Recklingen, Dritter Apenburg. Die Winterfelder bekamen einen Kasten Wasser. Der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Beetzendorf unterhielt danach im Gerätehaus.