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Landesbetrieb für Hochwasserschutz plant neues Jeetze-Flussbett / Bauarbeiten frühestens 2015 Freie Bahn für den Flusskrebs

Von Christina Bendigs 17.07.2014, 03:12

Gewässer für nachkommende Generationen zu erhalten, ist das Ziel der europäischen Wasserrahmenrichtlinie. In diesem Zusammenhang wird auch die Jeetze renaturiert. An gleich mehreren Stellen soll das Flussbett dafür verlegt werden.

AmtDambeck l Das Flussbett der Jeetze bei Amt Dambeck soll verlegt werden. Auf diese Weise soll die ökologische Durchgängigkeit erreicht werden. Das heißt, Fische, Krebse und andere Kleinstlebewesen sollen sich frei bewegen können, ohne an Stauwehren oder ähnlichem zu scheitern.

Schon 2012 war deshalb ein Gewässerentwicklungskonzept unter anderem für die Jeetze aufgelegt worden, berichtete der Leiter des Landesbetriebes für Hochwasserschutz, Burkhard Hennig, auf Nachfrage. Unter anderem war dazu auch die Strukturgüte der Jeetze untersucht worden. Und die scheint besorgniserregend. Nur vier Prozent des Flüsschens wurden als gut bewertet, haben Untersuchungen ergeben, "das heißt, zirka zwei Kilometer Fließstrecke sind in einem naturnahen Zustand bezüglich der Auen- und Uferstruktur". Gut dreiviertel der Gesamtlänge des Gewässers seien hingegen in einem unbefriedigenden bis schlechten Zustand. Doch das soll sich ändern - durch Baumaßnahmen unter anderem bei Amt Dambeck.

"Wir sind optimistisch, dass wir die Planungen noch in diesem Jahr abschließen können", sagte Hennig. Mit den Umbaumaßnahmen und der Verlegung des Flussbettes werde wohl frühestens im nächsten Jahr zu rechnen sein.

Wie aus dem Konzept hervorgeht, durchfließt die Jeetze bei Amt Dambeck die Wassermühle. Die Absturzhöhe beträgt dort eineinhalb Meter. Um die Durchgängigkeit zu erreichen, "ist eine Laufverlegung mit großräumiger Umgehung und Brückenneubau vorgesehen". Der Kalte Graben soll als Grundlage genutzt und dessen Profil im Zuge der Baumaßnahmen entsprechend angepasst werden. Dennoch soll auch die Amt Dambecker Mühle am Gewässer angeschlossen bleiben, versicherte Hennig. Zu den Kosten für den Umbau konnte der Chef des Landesbetriebes keine Auskunft geben.

Nicht nur bei Amt Dambeck ist die ökologische Durchgängigkeit nicht gegeben. Eine weitere Maßnahme ist zum Beispiel an der Großen Mühle Kuhfelde geplant. Auch dort ist eine Umgehungsrinne unter Nutzung des parallel laufenden Hainholzgrabens vorgesehen. Weiterhin sind die Bereiche an der Mühle Audorf und an der Mühle Jeeben betroffen. Dort soll das Flussbett ebenfalls verlegt werden.

Im vorigen Jahr war der Zuckerfabrik-Stau in Salzwedel abgerissen worden. Auch das war ein Projekt, mit dem die Gewässerstrukturgüte verbessert werden sollte. Unter Betrachtung der Zahlen (siehe Infografik) gibt es noch einiges zu tun, damit sich der Zustand der Jeetze hinsichtlich Aue, Ufer und Sohle verbessert.