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Fachklassen und Ausbildung im Ökolandbau abgelehnt Sorge um Zukunft der Berufsschule

13.08.2014, 01:16

Salzwedel (me) l Landrat Michael Ziche sorgt sich um die Zukunft der Berufsbildenden Schulen (BBS) des Kreises. Mindestens 600 Vollzeitschüler müssen dort unterrichtet werden. Für das kommende Schuljahr sei diese Zahl gesichert, aber die Tendenz sehe nicht so gut aus. "Wir müssen das im Blick behalten", sagte er. Deshalb wolle er mit Kultusminister Stephan Dorgerloh sprechen, der am 8. September das Gymnasium in Gardelegen besucht.

Der Landrat hat eine Ursache für den Abwärtstrend bei den Schülerzahlen an der BBS ausgemacht. "Wir bekommen keine regionalen Fachklassen mehr genehmigt", sagte er. Das betreffe viele Berufe wie beispielsweise Metallbauer, Friseure oder Restaurantfachleute. Grund sei wahrscheinlich ein zu geringes Aufkommen an Bewerbern. Dennoch sei nicht einzusehen, welche Strategie hinter der Schwächung des Berufsschulstandortes in Salzwedel stehe. In den Nachbarlandkreisen könnten nach Genehmigung vom Land mehr Fachklassen an den Berufsschulen angeboten werden.

Ein Modellprojekt, das zur Stärkung der Salzwedeler BBS beitragen sollte, ist ebenfalls abgelehnt worden, eine einjährige Fachschule auf den Gebieten Ökolandbau und Direktvermarktung für Absolventen einer landwirtschaftlichen Ausbildung. Obwohl es großes Interesse daran gebe. Die verantwortlichen Lehrer hätten viel Ehrgeiz und Arbeitsaufwand in die Vorbereitung gesteckt, so Lehrpläne vorbereitet, informierte die stellvertretende Schulleiterin Annerose Rohde. "Aber wir bleiben dran und starten für das Schuljahr 2015/2016 einen neuen Anlauf", sagte sie.

"Es ist eine tolle Idee und wir haben gute Bedingungen hier"

Schulamtsleiterin Christel Gießler

Auch Kreis-Schulamtsleiterin Christel Gießler zeigte sich enttäuscht. "Wir waren optimistisch, dass wir die Genehmigung bekommen, denn aus unserer Sicht war der Antrag gut begründet, es ist eine tolle Idee und wir haben gute Bedingungen hier", sagte sie. So stehe auswärtigen Schülern das Wohnheim an der Amtstraße zur Verfügung. Der Öko-Landbau sei eine aufstrebender Zweig der Landwirtschaft und es sei auch mit Zulauf aus dem Wendland gerechnet worden. Nun solle noch nachgearbeitet und die Forderungen der Genehmigungsbehörde erfüllt werden.