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Soziologin aus Leipzig kümmert sich um Koordination der sozialen Angebote für Migranten im Altmarkkreis Mittendrin in der Integrationsarbeit

Von Philip Najdzion 11.09.2014, 11:03

Salzwedel l Flyer erstellen und mit den Trägern absprechen: Die anstehende interkulturelle Woche beschäftigt Evelyn Kleinert dieser Tage viel. Sie ist die neue Integrationskoordinatorin des Altmarkkreises Salzwedel.

Wie der Name sagt, soll die 34-Jährige zum einen Leistungen von Trägern abstimmen und evaluieren, die soziale Aufgaben für Menschen mit Migrationshintergrund anbieten. Die Stelle ist erstmal auf ein Jahr befristet. Finanziert wird sie vom Land.

Ein Schwerpunkt der Arbeit von Evelyn Kleinert werden die beruflichen Abschlüsse von hier lebenden Migranten sein. "Jeder hat das Recht, das innerhalb von drei Monaten seine Qualifikation geprüft wird - unabhängig vom Aufenthaltsstatus", erklärt Kleinert. Nur wenige Migranten nutzen bislang diese Möglichkeit. Ein Weg auf den Arbeitsmarkt bleibt ihnen so versperrt.

Sie werde einen Überblick erarbeiten, welche Qualifikationen die im Altmarkkreis lebenden Migranten haben und wie es mit ihrem Sprachniveau aussieht. Zudem vermittelt sie die Menschen an die zuständigen Stellen weiter. Denn bis zur endgültigen Anerkennung ihrer Berufsabschlüsse ist es ein weiter Weg. Am Ende entscheiden die Kammern und zuständigen Stellen der Berufszweige, ob das Wissen mit dem Ausbildungsstand in Deutschland vergleichbar ist.

Außerdem wird Kleinert Schulen beraten, an denen Kinder aus Flüchtlingsfamilien unterrichtet werden. Diese haben die Möglichkeit, Zusatzstunden für Deutschunterricht zu beantragen.

Die Soziologin hat in Leipzig promoviert. Dort hat Evelyn Kleinert zuvor als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschung und Lehre gearbeitet. Ein guter Grund für den Wechsel in die Altmark ist für die 34-Jährige das Ökodorf Poppau gewesen.