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Die Salzwedelerin Brunhilde Ihle wurde vor kurzem für ihr ehrenamtliches Engagement geehrt Vorturnerin aus Leidenschaft

Von Fabian Laaß 22.09.2014, 03:24

Dank und Anerkennung aus berufenem Mund erhielt dieser Tage Brunhilde Ihle aus Salzwedel. Holger Stahlknecht, Minister für Inneres und Sport, dankte ihr für ihr ehrenamtliches Engagement.

Salzwedel/Magdeburg l Vor 48 Jahren, genauer im Jahr 1966, gründete Brunhilde Ihle die Gymnastikgruppe 66 in Salzwedel. In der Baumkuchenstadt ist sie als "Bruni" bekannt, wie sie liebevoll genannt wird. Nun ist sie für ihr sportliches, ehrenamtliches Lebenswerk in Magdeburg geehrt worden. Die Ehrungsveranstaltung am Mittwoch fand zum zweiten Mal in dieser Form statt und soll eine jährlich wiederkehrende Veranstaltung des Sportministeriums bleiben. Dabei sagte Stahlknecht, dass er stellvertretend für die tausend ehrenamtlich Tätigen im Sportbereich hier nur einen geringen Teil der Ehrenamtlichen auszeichnen könne. Dabei verdiene jeder eine Auszeichnung, der zahlreiche Stunden seiner Freizeit investiere, um den Sport in unserem Land am Leben zu erhalten. "Danke, dass es Menschen wie Sie gibt, die sich freiwillig für andere einsetzen, ohne dabei selbst im Mittelpunkt zu stehen", sagte der Minister.

Auf die Idee, eine Gymnastikgruppe zu gründen, brachten Brunhilde Ihle 1966 ihre Kolleginnen der Konsumgenossenschaft. "Da ich damals bereits Übungsleiterin einer Kinderturngruppe war, meinten meine Kolleginnen, ich könnte auch mit ihnen Sport treiben", erinnerte sich die Salzwedelerin.

Anfangs mit zwölf Frauen im Odeon geturnt

Zuerst turnten sieben bis zwölf Frauen im Saal des Odeon. Später erfolgte der Umzug in die Turnhalle der Comeniusschule. Seit 1973 treffen sich die Mitglieder der Gymnastikgruppe in der Turnhalle der Lessing-Grundschule an der Ernst-Thälmann-Straße. "Mittlerweile sind wir 103 Frauen, die in zwei Gruppe turnen", berichtet Brunhilde Ihle stolz.

Doch nicht nur der Sport steht bei der Gymnastikgruppe 66 im Vordergerund. Wandertage, Besuche von Musicals oder Fahrten in die engere und weitere Umgebung gehören zum festen Bestandteil des Programms.

Nach ihrer Motivation gefragt, braucht Brunhilde Ihle nicht lange zu überlegen: "Die Gemeinschaft mit meinen tollen Frauen und die schönen Übungsstunden mit Musik spornen mich immer wieder an. Manche Mitglieder sind allein, blühen in unserer Gruppe auf." Nach 48 Jahren an der Spitze der Gymnastikgruppe wolle sie "die 50 auf jeden Fall noch voll machen", erklärte die 74-Jährige mit einem Lächeln.

Aber auch wenn sie nicht gerade mit "ihren" Frauen turnt, spielt Sport eine wichtige Rolle im Leben von Brunhilde Ihle. "Ich sehe mir sehr viel Sport im Fernsehen an. Egal, ob in der Nacht ein wichtiger Boxkampf stattfindet oder ein Fußball-Bundesliga-Spieltag läuft. Mein Mann und ich sind dabei", sagte die Hansestädterin. Die Daumen drückt sie übrigens für Borussia Dortmund. "Ich mag den Jürgen Klopp einfach. Da ist es auch egal, wie er aussieht."