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Hauptausschuss lehnte Planungsvergabe mehrheitlich ab / Bürgerinitiative ist empört Todesstoß für die Jeetze-Brücke

Von Fabian Laaß 24.09.2014, 03:06

Eine neue Brücke nahe der Feldstraße über die Jeetze wird es nicht geben. Der Hauptausschuss hat am Montag das Aus für das geplante Bauprojekt beschlossen. Michael Hilger, Chef der Bürgerinitiative (BI) Jeetze-Brücke, ist schockiert.

Salzwedel l Die Menschen im Wohngebiet nahe der Feldstraße werden auch zukünftig keine Abkürzung in das Stadtzentrum mehr haben. Der Salzwedeler Hauptausschuss beschloss am Montagabend im nicht-öffentlichen Teil seiner Sitzung mehrheitlich, dass es keine neue Brücke geben wird. Nach Volksstimme-Informationen hatten neben der Ausschuss-Vorsitzenden Sabine Danicke nur zwei weitere Mitglieder des Gremiums dafür gestimmt, die Bauplanung an eine Firma zu vergeben.

"Ich bedauere das wirklich sehr, denn ich bin jemand, der zu seinem Wort steht. Aber scheinbar stehen nicht alle Abgeordneten dazu, was sie den Bürgern versprechen", sagte das Stadtoberhaupt gestern gegenüber der Volksstimme. Schockiert zeigte sich auch BI-Chef Michael Hilger. "Das ist wirklich ein Unding. Das Geld war doch schon in den Haushalt eingestellt", berichtete er.

Anwohner hatten nur wenig Hoffnung auf neue Brücke

Hilger hatte die Einwohnerfragestunde während des Hauptausschusses genutzt, um nach dem aktuellen Stand in Sachen Jeetzebrücke zu fragen. Da die Auftragsvergabe für die Planungsleistungen allerdings im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung behandelt werden sollten, verwies Sabine Danicke Hilger auf die nächste Sitzung des Bauausschusses. "An den Gesichtern vieler Abgeordneter konnte man da schon ablesen, was sie von dem Thema halten", sagte Michael Hilger.

Für seine Mitstreiter und ihn habe außer Frage gestanden, dass es eine neue Brücke geben wird. "Aber das ist wieder einmal ein gutes Beispiel dafür, dass in dieser Stadt keine Politik für die Bürger gemacht wird."

Einige Anwohner der Feldstraße hatten sich von der Hoffnung auf einen neuen Überweg bereits mit dem Abriss der alten Brücke verabschiedet. "Für mich stand sowieso schon fest, dass es keine neue Brücke geben wird. Jetzt wurde ich darin bestätigt. Die Leute sollten nach dem Abriss erst einmal beruhigt werden, bis Gras über die Sache gewachsen ist", sagte etwa Kurt Dann.

Wie es nun mit der BI weiter geht und was nun unternommen werden soll, konnte Michael Hilger gestern noch nicht sagen. "Ich bin völlig sprachlos. Aber wir als BI werden uns einen neuen Masterplan zurechtlegen."

Für einen Neubau waren insgesamt 240000 Euro in den städtischen Haushalt für 2014 und 2015 eingeplant.