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Bundestagsabgeordnete Katrin Kunert: "Das Mehrgenerationenhaus ist ein Ort des Zusammenhalts" Farbe bekennen für interkulturelle Vielfalt

Von Malte Schmidt 27.09.2014, 03:10

Hunderte Besucher kamen gestern zur interkulturellen Veranstaltung des Salzwedeler Mehrgenerationenhauses (MGH)in die Sonnenstraße. Neben vielen interessanten Programmpunkten war der krönende Abschluss ein Holi-Flashmob, der fast nicht hätte stattfinden können.

9:00 Uhr: Wo ist das Paket? Das fragen sich Alexander Rekow, Leiter des Mehrgenerationenhauses, und Sebastian Dobras, Erzieher und stellvertretender Leiter des MGH, zunehmend besorgt. Der Inhalt: 190 Beutel mit gefärbtem Maispulver (sogenannte Holi-Farben), das die Besucher am Ende der interkulturellen Veranstaltung in der Einrichtung - etwa gegen 18.30 Uhr - auf einmal in die Luft werfen sollen.

9:15 Uhr: Einige Telefonate später ist klar: Das Paket ist auf dem Weg von Berlin nach Salzwedel abhanden gekommen. Was nun? "Es wird uns vom Geschäftsführer der Firma versichert, dass er ein neues Paket zusammenstellen und einen Kurierdienst kontaktieren wird, der uns bis 17 Uhr die bunten Farben liefern soll", erklärt Alexander Rekow. Das Schöne: Kommt das neue Paket an, wird es 30 Beutel mehr beinhalten, da sich der Firmenchef damit für die Verspätung entschuldigen will. Jetzt heißt es warten und bangen.

11:00 Uhr: Die Mitarbeiter des Mehrgenerationenhauses dekorieren die Eingangstore und das gesamte Gelände, von Anspannung ist nichts zu spüren. Nach und nach kommen die verschiedenen Vereine und Partner, wie zum Beispiel Aktion-Musik, GoodFoot-Skateboarding, die Arbeiterwohlfahrt (kurz AWO), Marita Liedloff (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Salzwedel), die mit den Kindern und Jugendlichen gegen 18 Uhr Ballons in die Luft steigen lassen wird, an denen Grußkarten hängen. In der Küche fangen derweil die Gastköche aus Syrien, Afghanistan und Iran an, ihre leckeren Spezialitäten vorzubereiten. Achim Dehne, Mitglied des Stiftungsrates des Kunsthauses, bereitet derweil die Leinwände vor, auf denen die Gäste später ihrer Kreativität freien Lauf lassen können. Die ersten Kinder springen auf der Hüpfburg.

14:00 Uhr: Kein Anzeichen davon, dass noch immer unklar ist, ob das Paket wirklich um 17 Uhr ankommt. Die ersten jungen Gäste setzen sich im Obergeschoss des Hauses auf Stühle und spielen mit den Mitarbeitern von Aktion Musik Gitarre oder Schlagzeug. Im Innenhof, am Stand von GoodFoot-Skateboarding, probieren sich die Jungen und Mädchen auf den Skateboards aus und informieren sich bei den Profis, worauf sie zu achten haben.

16:30 Uhr: Die Spieler der Fußballmannschaften SG Pretzier, SG Eintracht Mechau sowie SV Eintracht Salzwedel treffen am Mehrgenerationenhaus ein. Sie werden ab 17 Uhr um den ersten interkulturellen Fußballpokal spielen.

17:00 Uhr: Bundestagsabgeordnete Katrin Kunert erklärt, warum das Mehrgenerationenhaus ein wichtiger Bestandteil der Stadt Salzwedel ist: "Die Mitarbeiter des Salzwedeler Mehrgenerationenhauses leisten eine sehr gute Arbeit. Es ist ein Ort, der Begegnungen, des Zusammenhalts und ich persönlich fühle mich hier sehr wohl.

17:30 Uhr: Der SV Eintracht Salzwedel gewinnt das erste Turnier um den interkulturellen Fußballpokal. Alexander Rekow erklärt bei der Siegerehrung: "Im nächsten Jahr werden wir das gesamte Turnier etwas größer aufziehen. Vielleicht wird es dann auch mit mehr Mannschaften im Stadion stattfinden."

18:30 Uhr: Aufatmen: Mit einer Verspätung von eineinhalb Stunden trifft der Berliner Kurier am Mehrgenerationenhaus ein. Übergibt das Paket, welches binnen weniger Sekunden aufgerissen wird. Glücklich darüber, dass die Farben doch noch angekommen sind, kippen sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene die Farben auf die Hände. 3,2,1: Das grün, blau, rot, pink sowie gelb gefärbte Maispulver fliegt durch die Luft, die Teilnehmer beschmeißen sich in vollen Zügen mit der Farbe und verwandeln den Fußballplatz auf dem Hof des Mehrgenerationenhauses in eine Farbenpracht.

19:00 Uhr: Viele Besucher, die über den Tag verteilt am und im Mehrgenerationenhaus waren, sind begeistert von dem vielfältigen Programm. Wodurch auch die Wichtigkeit dieser Einrichtung einmal mehr deutlich wurde.