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Risikogebiete im Altmarkkreis Geflügelpest sorgt für Anspannung

Die Geflügelpest ist in Deutschland auf dem Vormarsch. Amtstierärztin
Elke Filter rechnet damit, dass im Altmarkkreis Risikogebiete
eingerichtet werden. Dort ist mit Einschränkungen und Auflagen bei der
Haltung von Geflügel zu rechnen.

Von Antje Mewes 26.11.2014, 02:10

Salzwedel l Vor anderthalb Wochen haben Tierärzte im Altmarkkreis den Seuchenfall geprobt, inzwischen wird die Lage bei der Ausbreitung der Geflügelpest - auch Vogelgrippe genannt - ernst. Amtstierärztin Elke Filter: "Nach dem Ausbruch der Aviären Influenza mit dem H5N8-Virustyp in einem Putenmastbetrieb in Mecklenburg/Vorpommern und dem Nachweis dieses Erregers in einer Krickente ist auch die Lage im Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt Salzwedel angespannt." Der Wildvogel war am Wochenende auf der Insel Ummanz bei Rügen erlegt und nach einer Untersuchung die Infektion beim ihm festgestellt worden.

Das Landwirtschaftsministerium Sachsen-Anhalt hat das Einrichten von Risikogebieten angekündigt. Die Amtstierärztin rechnet damit, dass auch der Altmarkkreis betroffen sein wird - vor allem in Regionen, in denen vermehrt Zugvögel rasten. Das wären der Drömling, der Arendsee und der Kalbescher Werder, informiert sie. Dort sei die Gefahr für eine Übertragung des Vogelgrippevirus H5N8 von Wild- auf Nutzgeflügel besonders angezeigt.

Zum Schutz der Bestände empfiehlt die Amtsveterinärin schon jetzt allen Geflügelhaltern eine Aufstallung ihrer Tiere. Das Einhalten von Hygienevorkehrungen wie beispielsweise Kleiderwechsel beim Betreten der Ställe, Einschränken des Besucherverkehrs, das strikte Einhalten der Reinigungs- und Desinfektionszyklen sind weitere Vorsichtsmaßnahmen. Bei erhöhten Verlustraten in den Tierbeständen sollten diese unverzüglich veterinärmedizinisch abgeklärt und bei der zuständigen Behörde gemeldet werden. Das Betreten von Vogelrastflächen ist am besten von jedem und besonders von Geflügelbesitzern zu vermeiden.

"Bisher gibt es keine Hinweise zur Übertragung von H5N8 auf den Menschen." - Amtstierärztin Elke Filter

Im Altmarkkreis gibt es 13 Großanlagen. In ihnen werden insgesamt 440000 Puten, rund 500000 Hähnchen und 133000 Legehennen gehalten. 7500 Enten und 3000 Gänse leben überwiegend in Freilandhaltung. Auch Puten und Legehennen werden aus Gründen der Tiergesundheit und Vermarktung in Außenvolieren gehalten. Für diese Aufstallungsformen sei es relativ einfach, eine Stallpflicht durchzusetzen.

Betroffen wären in den Risikogebieten auch alle Kleinhalter. Vor allem in den Dörfern des Altmarkkreises gibt es offiziell 2000 von ihnen. Es seien aber viel mehr, weil viele Tierbesitzer ihre Kleinbestände nicht anmelden. Dies sollte spätestens angesichts einer drohenden Seuchenlage erfolgen, mahnt die Amtstierärztin.

Noch sei vieles unklar und offen. Bei der Ausbreitung von Tierseuchen gebe es keine "geraden Wege". "Aber die Gefahr ist da", warnt Elke Filter. Ein Grund zur Panik sei das nicht. Mit den eingeleiteten Maßnahmen sollen die Tierhalter sensibilisiert werden, besonders aufmerksam zu sein und gewissenhaft alle seuchenhygienischen Maßnahmen einzuhalten.

"Bisher gibt es keine Hinweise zur Übertragung von H5N8 auf den Menschen und durchgegarte Geflügelprodukte können unbedenklich verzehrt werden, da es keine Übertragung über das Fleisch gibt" beruhigt die Amtsveterinärin alle Verbraucher.