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Neuer Tiefstand bei Einnahmen durch Falschparker / 36000 Euro weniger als geplant Politessen verteilen weniger Tickets

Von Fabian Laaß 17.01.2015, 01:59

8062 Mal haben die Politessen der Hansestadt im vergangenen Jahr ein Knöllchen an die Windschutzscheibe eines Falschparkers geheftet. Die Einnahmen haben einen neuen Tiefstand erreicht.

Salzwedel l Ein rosa Zettel hängt hinter dem Scheibenwischer. Was auch eine Liebesbotschaft sein könnte, entpuppt sich für Autofahrer, die ihren Pkw nicht korrekt abgestellt oder die erlaubte Parkdauer überschritten haben, schnell als großes Ärgernis. Doch die Zahl der Knöllchen geht seit Jahren zurück.

Die Politessen verteilten 2014 knapp 1000 Tickets weniger als im Vorjahr. "Den Grund dafür sehen wir im krankheitsbedingten Ausfall einer Politesse. Die Mitarbeiterinnen des Ordnungsamtes waren so nur zu dritt unterwegs", heißt die Erklärung aus dem Rathaus.

Doch ein Blick in die jüngere Vergangenheit zeigt, dass die Einnahmen durch Parksünder schon seit Jahren rückläufig sind. Landeten 2011 noch 156000 Euro durch die Politessen im Stadtsäckel, waren es 2012 fast 12000 Euro weniger. Bereits damals waren nur drei Angestellte auf der Jagd nach Falschparkern. 2013 wurde eine vierte Politesse eingestellt, doch die Zahl der Knöllchen sank trotzdem um rund 1100. Nur noch 128000 Euro gingen auf das Konto der Hansestadt. 2014 ist mit 114000 Euro ein neuer Tiefstand erreicht.

In der Stadtverwaltung hatte man für das vergangene Jahr offensichtlich optimistischer kalkuliert. Im Haushaltsplan waren demnach Einnahmen von 150000 Euro durch Ordnungswidrigkeiten im ruhenden Verkehr eingeplant - ein Defizit von 36000 Euro.

Zwar erwarte man noch einige Zahlungseingänge aus dem Dezember, erklärt Andreas Köhler, Mitarbeiter des Stadtmarketingamtes. Doch dass das Defizit damit deutlich verringern wird, darf bezweifelt werden. Wie das Minus letztlich ausgeglichen werden soll, konnte gestern auf Volksstimme-Nachfrage nicht geklärt werden.

Um die Einnahmesituation zu verbessern, werden Parksünder tiefer in die Tasche greifen müssen. Falschparker zahlen 15 Euro - bei Behinderung eines anderen Pkw sogar 25 Euro. Wer das Halteverbot missachtet, muss zehn Euro berappen. Parkt man länger als 20 Minuten falsch, entsteht eine Gebühr von 20 Euro.