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Salzwedel führt Visapflicht und Exportbeschränkung für Baumkuchen ein Gardeleger müssen zahlen oder draußen bleiben

24.01.2015, 01:04

Das Verhältnis von Salzwedel und Gardelegen war noch nie das Beste. Doch nun bricht ein handfester Konflikt zwischen beiden Städten aus. Am Freitag erfuhr die Salzwedeler Stadtverwaltung, dass das Provinznest im Süden der Altmark sich zu geheimen Gesprächen mit dem Kreis getroffen hat. Denn Gardelegen will Salzwedel als Kreisstadt ablösen. Als Argument führte die Delegation in einem Gespräch mit Landrat Michael Ziche die aktuelle Einwohnerentwicklung an. Während Salzwedel weiter schrumpft, konnte Gardelegen leicht zulegen.

Vertreter der Salzwedeler Stadtverwaltung zeigten sich empört über diesen Vorstoß und ließen am Freitag bereits Taten folgen. Seit gestern besteht für Gardeleger, die die schönste Stadt der Altmark besuchen möchten, Visapflicht. Aus der ganzen Verwaltung wurden Kräfte ins Ordnungsamt versetzt, die nun die Zufahrten zur Hansestadt kontrollieren. Tagesvisa werden von den Stadtbediensteten an den Kontrollpunkten unverzüglich und ohne Angaben von Gründen ausgestellt. Die Bearbeitungsgebühr beträgt 20 Euro. Ein Jahresvisum muss im Bürgercenter beantragt werden und kostet 1233 Euro. Diese Summe ist bewusst gewählt. So können sich die Gardeleger besser merken, wann Salzwedel das erste Mal urkundlich erwähnt wurde. Nämlich im Jahr 1233.

Des Weiteren erließ die Salzwedeler Verwaltung für Gardeleger Ausfuhrbeschränkungen für Baumkuchen. Ab sofort dürfen pro Person und Besuch nur noch 250 Gramm des Gebäcks mitgenommen werden. Außerdem beliefern die Bäckereien künftig keine Verkaufsstelle auf dem Gebiet der Einheitsgemeinde Gardelegen mit Baumkuchen. Bürgermeister Konrad Fuchs kommentierte auf Nachfrage der Volksstimme diese Sanktion wie folgt: "Sollen sie sich doch ihren Kuchen sauer einlegen. Der Baumkuchen aus Wernigerode schmeckt eh besser."

Fuchs prüfte mit seiner Verwaltung bereits Maßnahmen, um auf die Sanktionen aus der Kreisstadt zu antworten. Allerdings dürften Reisebeschränkungen, die Salzwedelern den Besuch Gardelegens erschweren, keine Auswirkung haben. "Es gibt dort nichts, was wir nicht auch haben. Außer vielleicht ein paar mehr Arbeitsplätze", kommentiert ein Sprecher der Baumkuchenstadt. Der schönste Teil Gardelegens ist für viele Salzwedeler nun mal die Umgehungsstraße, da man auf dieser Straße schnell an der Stadt vorbeikommt, ohne sie sehen zu müssen. Und genau dort will Fuchs ansetzen. Er will die Umgehung für Salzwedeler sperren lassen und den Verkehr direkt durch seine Perle der Altmark leiten. "Wir haben auch über eine Maut für Salzwedeler auf der Umgehungsstraße nachgedacht. Aber wir brauchen keine Almosen aus der Kreisstadt", erklärt Konrad Fuchs diese Maßnahme.(mhd)

Als Zeitungsente wird umgangssprachlich eine Falschmeldung bezeichnet. Die Redaktion nimmt sich in der Rubrik "Altmark-Geschnatter", deren Inhalt erfunden ist, dieser journalistischen Darstellungsform auf humorvolle Art an.