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Täter schlagen in drei Wochen fünf Mal im "Foodhouse" an der Bocksbrücke zu Einbrecher terrorisieren Imbissbetreiber

Von Marco Heide 03.02.2015, 02:18

Wenn Süleiman Oncel morgens seinen Laden betritt, geht der erste Blick suchend umher, ob schon wieder Einbrecher seinen Imbiss verwüstet haben. Seit Anfang Januar haben die Täter das Geschäft an der Salzwedeler Bocksbrücke bereits fünf Mal heimgesucht.

Salzwedel l Dass Einbrecher Läden und Firmengebäude in Salzwedel ausräumen, ist leider keine Seltenheit mehr. Doch die Einbruchserie, die Imbissbetreiber Süleiman Oncel seit Jahresbeginn über sich ergehen lassen muss, erreicht eine neue Dimension. Am 9. Januar schlugen die Täter zum ersten Mal zu. Durch ein Seitenfenster gelangten sie in das Geschäft an der Bocksbrücke und stahlen unter anderem die Kasse. Es folgten bis zum 1. Februar vier weitere Einbrüche beziehungsweise Einbruchversuche.

Bis auf die erste Tat, bei der Geld zur Beute gehörte, ließen die Unbekannten hauptsächlich Getränke und Nahrungsmittel mitgehen. Keine Dinge von großem Wert. Die Schäden an den Fenstern - mittlerweile sind drei zerstört - waren jedes Mal wesentlich größer. Jede Reparatur kostet mehrere hundert Euro.

Fremdenfeindlicher Hintergrund nicht gegeben

Warum gerade jetzt ständig in sein Geschäft eingebrochen wird, kann sich der gebürtige Syrer auch nicht erklären. Der Polizei sei das Problem an der Bocksbrücke bekannt, erklärte Pressesprecher Frank Semisch auf Nachfrage der Volksstimme. "Einen fremdenfeindlichen Hintergrund schließen wir aus", erläutert Semisch und fügt hinzu, dass die Streifenpräsenz in der Gegend bereits erhöht wurde. Semisch appelliert außerdem an die Anwohner, der Polizei Hinweise zu geben, wenn sie etwas Verdächtiges rund um das "Foodhouse" bemerken.

Zwei Mal riefen aufmerksame Nachbarn bereits die Polizei und konnten auf diesem Weg die Einbrecher zumindest vertreiben. Dafür ist Süleiman Oncel sehr dankbar und hofft, dass auch in Zukunft die Anwohner ein Auge auf seinen Imbiss haben und mit ihren Hinweisen vielleicht zur Ergreifung der Einbrecher beitragen können.

Aber bis die Polizei die Täter dingfest gemacht hat, kommt der Imbissbetreiber nicht zur Ruhe. "Jeden Morgen, wenn ich in den Laden gehe, habe ich Angst, dass schon wieder eingebrochen wurde. Ich bin selbständig und habe genug Stress, und dann kommt auch noch das dazu", ärgert sich Süleiman Oncel. "Meinen Kunden ist auch schon aufgefallen, dass ich momentan nicht mit einem Lächeln hinter dem Tresen stehe. Und wenn ich mich dann mit ihnen über die Einbrüche unterhalte, schütteln die meisten nur fassungslos mit dem Kopf."

Der Imbissbetreiber hofft, dass der oder die Täter schnell gefasst werden. Denn wenn die Einbrecher weiterhin mit einer so hohen Intensität über das Geschäft herfallen, kann sich der Laden nicht mehr lange halten. Und davon wären nicht nur Süleiman Oncel und seine Mitarbeiter betroffen, sondern auch die vielen Besucher des "Foodhouse", die den Laden in den vergangenen Jahren schätzen gelernt haben.