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Christian Franke nutzt Pfannenschmidt-Hashtag für Danicke-Wahlwerbung bei Twitter Wahlkampf: "#"-Taste sorgt für Ärger

Von Marco Heide 03.02.2015, 02:19

Salzwedel l Der Ton im Bürgermeisterwahlkampf wird rauer. Am Sonntag sorgte eine Nachricht, die Stadtrat Christian Franke (Bürgerbund/Grüne) bei Twitter veröffentlicht hat, für mächtig Verstimmung bei der Freien Liste, die die SPD-Kandidatin Katrin Pfannenschmidt unterstützt. Franke setzt sich für die Wiederwahl von Amtsinhaberin Sabine Danicke ein, kümmert sich um den Facebook-Auftritt der Oberbürgermeisterin und rührt für sie die Werbetrommel im Internet.

Als der Grünen-Stadtrat am Wochenende bei Twitter eine Nachricht veröffentlichte, nutzte er den Hashtag "#siekanns". Dieses Schlagwort wird aber seit dem Beginn des Wahlkampfes von Katrin Pfannenschmidt verwendet, die als Kandidatin auch von der Freien Liste unterstützt wird. Die Liste fand diese Aktion gar nicht gut und tat dies am Sonntagabend auf ihrer Facebook-Seite kund. "So sieht ein professioneller und ehrlicher Wahlkampf bei Frau Sabine Danicke - Unsere Stadt in guten Händen aus", heißt es in der Nachricht. Und weiter: "Erbärmlich, wenn Sie (Christian Franke, Anm. d. Red) gezwungen sind, die Ideen einer anderen Kandidatin zu `klauen`. Wenn Herr Franke ernst genommen werden möchte, raten wir ihm, ganz schnell erwachsen zu werden!"

Christian Franke sieht die Sache allerdings nicht so eng. "Dafür, dass Ihnen Ihre Agentur einen unpersonalisierten Hashtag empfiehlt, kann nur Ihre Agentur etwas. Die offizielle Danicke-Kampagne benutzt keine Hashtags", antwortete er auf dem Profil der Freien Liste. Auf Twitter legte Franke nach: "... wer einen Hashtag nutzt, den man so einfach klauen kann, hat halt Pech."

Auf Nachfrage der Volksstimme erklärt Christian Franke: "Eine gute Agentur hätte so etwas nicht empfohlen. Das ist ein Anfängerfehler in Sachen Social Media, den ich persönlich - mit Ironie - ausgenutzt habe." Außerdem empfiehlt er der Freien Liste "etwas mehr Humor und Gelassenheit. Das Internet hat viel mit Humor zu tun. Ein kleiner Spaß unter Wahlkämpfern".

Die Freie Liste sieht die Aktion aber eher als Provokation. "Ich würde mir einen fairen Wahlkampf wünschen. Wenn man in anderen Revieren provoziert, hat das aber nichts mit Fairness zu tun", meint Freie-Liste-Stadträtin Kerstin Calivà auf Volksstimme-Nachfrage.