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Sicherheitsausschuss beriet Haushalt / Gerätewart schätzte Zustand der Feuerwehrtechnik ein Brandschutz an der Schmerzgrenze

Von Helga Räßler 27.02.2015, 02:20

In den 23 Gerätehäusern der Feuerwehren in der Einheitsgemeinde stehen 32 Fahrzeuge. Der Zustand der Technik ist gut. In die Unterhaltung des Brandschutzes steckt die Stadt rund 174 000 Euro. In das Spritzenhaus, Löschbrunnen, Notstromaggregate und Tragkraftspritzen werden 684 000 Euro investiert.

Arendsee l "Der Brandschutz ist eine Pflichtaufgabe, was wir dafür im Haushalt eingeplant haben, hat die unterste Schmerzgrenze erreicht", erklärte Ratsherr Horst Bretschneider (Die Linke) am Mittwoch während der Ausschusssitzung im Rathaus. Dem stimmte Ausschussmitglied Dieter Bolle (gemeinsame Fraktion) zu. "Die Ausgaben und die Investitionspläne sind so eng gestrickt - da darf nichts Außergewöhnliches passieren", schätzte er ein. Für die 21 Wehren und zwei Löschgruppen mit 480 Kameraden sei das der geringst-nötige Haushaltsansatz, machte Ausschussvorsitzender und Stadtbrandmeister Hans-Joachim Hinze (gemeinsame Fraktion) klar.

Insgesamt stehen Ausgaben von rund 174 000 Euro zu Buche, die Hauptamtsleiter Andreas Koch in einer Liste aufgeführt hatte. "Ich habe die Zahlen aus den Konten des Produkts 12 600, Teilplan Brandschutz herausgezogen", erklärte er. Denn sonst seien die einzelnen Summen nicht extra aufgeführt.

Geld für Großübung in Arendsee ist geplant

Die Finanzierung diene der Unterhaltung der Ausstattung, der Ausbildung, Verdienstausfällen, Anschaffung von Dienstkleidung und Unterhaltung der Gerätehauser. Für Heizkosten, Energie, Versicherungen und sonstige Kosten sind insgesamt 60 900 Euro vorgesehen. "2014 waren es nur 46 459 Euro, aber in einigen Gerätehäusern mit Nachtspeicheröfen wurde es wegen der Tariferhöhungen teurer", sagte Koch.

In der Rubrik Übungen und Einsätze sind 3800 Euro eingeplant statt nur 1600 Euro wie im Vorjahr. "Wir planen eine größere Übung, in die auch das Rathaus mit involviert ist", kündigte er vage an.

Den Ausgaben stehen nur Einnahmen in Höhe von 12 000 Euro aus der Feuerschutzsteuer gegenüber, die es anteilig nur noch für Lehrgänge vom Land gibt. "Dass wir dieses Geld nicht mehr in vollem Umfang zur Verfügung haben, war ein tiefer Einschnitt", kritisierte Hans-Joachim Hinze.

Eine weitere Einnahmequelle sind die Spenden von 4500 Euro. Davon konnten sich die Wehren, insbesondere auch Jugendwehren, Dinge anschaffen, die sie sich sonst hätten nicht leisten können, so Koch.

"Dafür danken wir allen Spendern herzlich", sagte Bürgermeister Norman Klebe. Er hoffe auch in diesem Jahr wieder auf Spenden, meinte er mit Blick auf den bevorstehenden Frühlings-Wirtschaftsempfang am 20. März.

Neben der Unterhaltung stehen aber auch Investitionen bevor in Sachen Brandschutz. Rund 684 000 Euro werden da eingesetzt. Größtes Vorhaben ist der Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses in Arendsee, für das es 315 000 Euro Fördermittel vom Land geben soll.

Software für Funkgeräte muss aktualisiert werden

In diesem Jahr wird für 645 000 Euro gebaut, im nächsten Jahr für weitere 300 000 Euro, wenn der Altbau saniert wird. Dort soll auch eine Kleiderkammer integriert werden, die Dieter Bolle forderte.

Weitere Investitionen sind der längst fällige Flachspiegelbrunnen in Kaulitz, ein Rettungssatz für Lkw-Unfälle, ein Notstromaggregat für Molitz und eine neue Tragkraftspritze in Schrampe. Dort ist aus Vorjahreshaushaltsmitteln auch ein neues Auto fällig.

In den 23 Gerätehäusern der Wehren in der Einheitsgemeinde Arendsee stehen 32 Fahrzeuge - ein Einsatzleitwagen, sechs Löschgruppen-, vier Tanklösch- und 12 Tragkraftspitzenfahrzeuge, zwei TS-Fahrzeuge mit Wasser, vier Mannschaftstransporter, ein Schlauchboot, ein Hilfeleistungslöschauto, ein VW-Pritschenfahrzeug sowie mehrere Hänger. "Der Zustand der Technik ist gut, TÜV und SP sind auf dem Laufenden", schätzte Ralf Tröster in seinem Zustandsbericht als hauptamtlicher Gerätewart ein. In dieser Funktion kümmert er sich um die Überprüfungen, Ölwechsel und Tauschen von Verschleißteilen. Auch die Schläuche werden von ihm gewartet.

"Alle Wehren sind mit Digitalfunk ausgerüstet, sowohl in den Fahrzeugen als auch bei den Handfunksprechgeräten", so Tröster. "Die Funkgeräte müssen regelmäßig aktualisiert werden", informierte er. Er ziehe sich aktuelle Verbesserungen aus dem Internet auf den Laptop, fahre in die Ortswehern und aktualisiere dort die Programme.