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Städtische Entsorgung Beim Salzwedeler Sperrmüll ist alles wie gehabt

Wenige Stunden, bevor die Läden der Innenstadt gestern zum "Frühlingserwachen" der Werbegemeinschaft öffneten, lag der Sperrmüll in der Neuperverstraße. Er wurde rechtzeitig beräumt, doch das Grundproblem ist damit nicht vom Tisch.

Von Alexander Walter 07.03.2015, 02:25

Salzwedel l Sessel, Matratzen und blaue Säcke lagen gestern Vormittag auf der Neuperverstraße - und das nur wenige Stunden, bevor die Händler der Innenstadt Besucher zum abendlichen Bummel beim "Frühlingserwachen" der Werbegemeinschaft locken wollten. Die Sperrmüllabfuhr kam noch rechtzeitig, und nach einem Anruf vom Werbegemeinschafts-Vorsitzenden Jost Fischer forcierte die Stadt auch die Beseitigung des Restmülls.

Trotzdem bleibt der Sperrmüll ein Dauerthema in Salzwedel. Denn zu häufig haben Anwohner in der Vergangenheit Müll zu früh auf die Straße gestellt oder sie entledigten sich unliebsamer Gegenstände, die überhaupt nicht zum Sperrmüll gehören. Die Folge: Immer wieder liegen Abfall und Unrat tagelang auf den Straßen und verunstalten das Stadtbild.

Inzwischen hat sich die neu gebildete Arbeitsgruppe "Ordnung und Sauberkeit" mit dem Problem befasst und empfohlen, die Sperrmüllabfuhr von zentral festgelegten Terminen auf ein Abruf-System umzustellen, bei dem Privatleute selbst die Abfuhr für ihren Müll beantragen sollen.

Abruf-System hat Nachteile

Doch das neue System birgt nicht nur Vorteile. Steffen Romatschke, Leiter der Deponie GmbH des Landkreises, hatte die Wünsche aus Salzwedel erst im Januar kritisiert. Bei dem System, das etwa in Stendal praktiziert wird, sinke die durch die Gebühren abgedeckte Abfallmenge von zwei mal fünf auf zwei mal drei Kubikmeter pro Haushalt und Jahr. Außerdem könnten Bürger jederzeit nach der Anmeldefrist - sechs Wochen vor der Abfuhr - ihren Müll hinausstellen. Das wiederum könne dazu führen, dass Unrat das Stadtbild noch viel häufiger verschandele als bislang.

Ob es zum Stendaler Modell kommt, ist nicht zuletzt deshalb offen. Der Altmarkkreis arbeitet derzeit an einem neuen Abfallwirtschaftskonzept, in das die Vorschläge der Kommunen einfließen, erklärte Kreissprecherin Birgit Eurich gestern auf Nachfrage. Der Kreistag müsse abschließend allerdings seine Zustimmung geben.

Zumindest einen Teil des potenziellen Sperrmüllaufkommens könnte aber auch der Möbelfundus der Arbeiterwohlfahrt Salzwedel aufnehmen. Denn längst nicht alle Einrichtungs- und Haushaltsgegenstände, die man loswerden möchte, müssen auf den Sperrmüll.

Alternative Möbelfundus

"Leute, die alte, aber intakte Möbel und Geräte haben, können sich bei unseren Mitarbeitern melden", sagt Uwe Binde, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Awo Salzwedel. Auf Vereinbarung kämen diese zu den Interessenten, schauen sich die Gegenstände an und nehmen sie - soweit sie an Bedürftige weiter vermittelt werden können - sogar kostenlos mit.

Erreichbar ist der Möbelfundus der Awo unter der Telefonnummer 03901/27069.