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Bewohner der Altgemeinde Mehmke wehren sich gegen Schuleinzugsbereiche Eltern fordern Ratshilfe ein

Von Anke Pelczarski 25.03.2015, 02:27

Die Eltern aus der Altgemeinde Mehmke kämpfen darum, dass ihre Kinder wieder die Grundschule Diesdorf besuchen können. Im Diesdorfer Hauptausschuss machten sie ihrem Unmut über die Änderung Luft.

Diesdorf l "Wir Eltern haben festgestellt, dass der Schuleinzugsbereich der Grundschule Diesdorf zum Schuljahr 2014/15 geändert wurde", erklärte Tino Fuhrmann aus Hohengrieben. Dies beinhalte, dass der Nachwuchs aus Mehmke, Wüllmersen und Hohengrieben der Grundschule Jübar zugeordnet sei. "Ziel sollte unserer Meinung nach sein, dass die Kinder aus den Ortsteilen, die zur Gemeinde Diesdorf gehören, auch in Diesdorf beschult werden", fügte er hinzu.

In einem Schreiben vom 23. Februar hätten er und weitere sieben Eltern sich an den Gemeinderat Diesdorf gewendet und um Unterstützung gebeten, weil sie diesen Beschluss des Verbandsgemeinderates nicht akzeptieren wollen. "Darauf haben wir keine Antwort bekommen. Das spricht nicht gerade fürs Interesse von Seiten des Rates, uns zu unterstützen", merkte Tino Fuhrmann an.

"Wir müssen erstmal gucken, was wir machen können. Denn die Entscheidung über die Einzugsbereiche ist reine Angelegenheit des Verbandsgemeinderates", machte Bürgermeister Fritz Kloß deutlich. Dies sei in den dortigen Sozialausschusssitzungen vorbereitet worden. Der Diesdorfer Gemeinderat sei in das Prozedere nicht involviert gewesen.

Ziel: Alle Grundschulen in der Region erhalten

Fritz Kloß, der auch Vorsitzender des Verbandsgemeinderates ist, erläuterte, dass es Ziel gewesen sei, dass alle Grundschulen weiter existieren könnten. "Deshalb müssen wir über den Tellerrand gucken und nicht nur den Flecken Diesdorf betrachten", machte er deutlich.

Im Gemeinderat sei es zudem nicht möglich, einen Beschluss zum erneuten Ändern der Schuleinzugsbereiche zu fassen. "Wir könnten höchstens eine Empfehlung geben", erklärte Fritz Kloß. Das Thema, erinnerte Vize-Bürgermeisterin Angelika Scholz, sei bereits während des Bürgerforums im Februar in Abbendorf angesprochen worden. Bereits damals habe sie versucht, eine Antwort darauf zu geben. "Solch eine Entscheidung ist sicherlich für die Eltern schwer zu verstehen. Aber manchmal hängt die Bestandsfähigkeit einer Schule von vier oder fünf Kindern ab", sagte Angelika Scholz. Aus ihrer Sicht wäre es unverständlich, wenn plötzlich die Kinder aus der Altgemeinde Neuekrug in die Grundschule Jübar geschickt werden sollten. Das sei mit den Wegen nicht vereinbar. Sie wies zudem darauf hin, dass es durchaus Ausnahmeregelungen gebe, damit die Grundschüler aus den drei betroffenen Ortsteilen in Diesdorf lernen könnten. Angelika Scholz regte an, zur nächsten Sitzung die Verbandsgemeinde-Bürgermeisterin Christiane Lüdemann einzuladen, um mit ihr über die Problematik zu sprechen.

"Wir akzeptieren, dass es auch Entscheidungen gibt, die nicht im Sinne einzelner sind. Aber wir wünschen uns, dass die Kinder aus allen Ortsteilen einer Gemeinde in die gleiche Grundschule gehen", sagte Tino Fuhrmann. Zumal viele von ihnen die Kita in Mehmke besuchen und dann beim Beginn der Schulzeit plötzlich von ihren Spielgefährten getrennt werden. Das sei Kindern nicht so leicht zu vermitteln.

Kompetenter Vertreter wird eingeladen

Florian Fischbeck aus Wüllmersen verwies darauf, dass die Bewohner des Ortes seit 40, 50 Jahren in Diesdorf zu Schule gegangen seien. "Und jetzt, wo wir zu Diesdorf gehören, dürfen wir das nicht mehr", machte er seinem Unmut Luft.

Ratsherr Detleff Bill warf ein, dass auch er zu wenig über die Änderung der Schul- einzugsbereiche wisse. Deshalb unterstützte er den Vorschlag von Angelika Scholz, einen kompetenten Vertreter der Verbandsgemeinde einzuladen, der informiert. Dies solle zur April-Sitzung geschehen, die für den 21. April geplant sei, sagte Fritz Kloß.