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WWF unterstützte im Wettbewerb "Wildes Deutschland" Projekt an den Brietzer Teichen Neue Inseln für Kiebitz und den Flussregenpfeifer

Von Uta Elste 02.05.2015, 03:27

Brietz l Idylle pur an den Brietzer Teichen: Graugänse sind mit ihrem Nachwuchs unterwegs, nahe am Ufer döst ein Schwan auf seinem Gelegen, auf den kleinen Inselchen laufen Kiebitze auf und ab und suchen nach Nahrung. Der plötzlich erscheinende Seeadler kann die Kiebitze nicht erschrecken. Vielmehr fliegen die erheblich kleinen Vögel umgehend auf und attackieren den Störenfried. Wildes Deutschland eben.

Albert Wotke von der Naturschutzorganisation WWF ist begeistert. "Wildes Deutschland" ist auch der Name eines Wettbewerbes, mit dem der sonst eher international tätige WWF 2013 anlässlich seines 50. Geburtstages lokale Projekte in Deutschland unterstützen wollte. Eine unabhängige Jury suchte aus den hunderten eingesandten Projekten 50 Vorhaben aus, die jeweils mit 5000 Euro bezuschusst wurden, so Albert Wotke.

Eines der Projekte betraf drei neue Brutinseln für den Kiebitz und andere Vögel. Im vergangenen Jahr standen zunächst Vermessungsarbeiten auf dem Programm, damit die Brutinseln sich auch dem natürlichen Gelände anpassten, berichtete Ine Pentz, Mitrarbeiterin des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND). Im Dezember vergangenen Jahres rückten dann die Bagger an. Drei neue Inseln wurden geschaffen und die Gelegenheit gleich zur Verbgesserung der alten Inseln genutzt. Nicht nur der Kiebitz soll hier wieder verstärkt für Nachwuchs sorgen, auf Schotterinseln soll der Flussregenpfeifer gute Bedingungen für die Brut vorfinden.

Die Arbeiten auf derart sensiblen Flächen erforderten besondere Bedingungen, so Dieter Leupold vom BUND. "Die Bodenverhältnisse dürfen nicht zu nass sein, außerdem dürfen die Arbeiten nur außerhalb der Brutsaison stattfinden." Das die Inseln von Gräben umgeben sind, schütze die Brut auch vor Räubern wie dem Waschbären und dem Mink, fügte Dieter Leupold hinzu.

BUND- und WWF-Vertreter überzeugten sich gestern, dass die Brutinseln gut angenommen werden. Die Sichtschutzwand, die kürzlich mit Beschäftigten in Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes errichtet wurde (Volksstimme berichtete), ermöglicht Besuchern, die Tiere recht nah zu beobachten, ohne sie zu stören. Das habe sich auch positiv auf das Brutgeschäft ausgewirkt, stellte Dieter Leupold zufrieden fest.

Die jahrelange erfolgreiche Arbeit am Grünen Band sei letztlich aus ausschlaggebend für die Jury gewesen, dem Projekt an den Brietzer Teichen den Zuschlag zu erteilen, so Albert Wotke. "5000 Euro sind kein hoher Betrag, aber auch damit kann man schon etwas bewirken", sagt Albert Wotke und beobachtet, vorborgen hinter der Sichtschutzwand, die Graugänsefamilien, die mit fünf und neun Küken auf den Brietzer Teichen unterwegs sind.