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Tylsenerin im Landtag Forderung: Prüfung vor dem ersten Hundekauf

19.06.2015, 14:53

Salzwedel/Magdeburg (ue) l Das Gesetz zur Vorsorge gegen die von Hunden ausgehenden Gefahren steht im sachsen-anhaltischen Landtag auf dem Prüfstand. Für eine Anhörung im Landtag wurde auch die Tylsenerin Evelyn Menke gebeten, über ihre Erfahrungen zu berichten. Die promovierte Tierärztin engagiert sich ehrenamtlich für die Kynos-Stiftung "Hunde helfen Menschen" sowie für den Salzwedler Tierschutzverein. Da Evelyn Menke seit einem Unfall im Rollstuhl sitzt, greift sie auf die Hilfe von geprüften Assistenzhunden zurück. Ihre vierbeinige Helferin Emma begleitete sie zur Anhörung in den Landtag.

In ihren Ausführungen legte Evelyn Menke dar, dass das Gesetz ihrer Ansicht nach sein Ziel, vor den von Hunden ausgehenden Gefahren zu schützen, nicht erreicht hat. Die Zahl der Attacken von Hunden als solches habe sich nicht verändert. Listen mit sogenannten gefährlichen Rassen seien nicht gerechtfertigt. Denn die als nicht gefährlich gelisteten Schäferhunde und Rottweiler würden nach wie vor die Beiß-Statistiken anführen. Die als gefährlich angesehenen Staffordshire Bullterrier und Bullterrier hätten deutschlandweit dagegen überhaupt nicht zugebissen.

Evelyn Menke fordert eine Sachkundeprüfung für alle, die sich erstmals einen Hund zulegen. Die Gefährlichkeit von Hunden sei nachweislich auf Fehler in der Aufzucht und der Haltung zurückzuführen. Für auffällige Hundebesitzer sollte der Besuch einer Hundeschule verpflichtend werden. Wenn der Besitzer wiederholt gegen Auflagen verstoße, sei das Verbot der Haltung zwingend notwendig. Evelyn Menke schloss sich der Forderung anderer Redner an, Hunde nicht durch Mitarbeiter der Ordnungsämter zu überprüfen. Diese seien oft nicht in der Lage zu unterscheiden, ob ein Hund gefährlich sei oder sich gegen Quälerei wehre. Vielmehr sollten Fachleute wie Tierärzte und Hundetrainer diese Aufgabe wahrnehmen.

Im September soll ein Gesetzentwurf in den Landtag eingebracht werden.