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Die Deutsche Bahn muss alle Bahnübergänge zwischen Salzwedel und Stendal überprüfen Gleisausbau verzögert sich deutlich

Von Fabian Laaß 03.07.2015, 03:05

Die Fertigstellung des zweigleisigen Ausbaus der Bahnstrecke Stendal-Salzwedel wird sich um ungefähr zwei Jahre verzögern. Alle 16 Bahnübergänge auf der Strecke müssen daraufhin überprüft werden, ob sie in den 90er Jahren so gebaut wurden wie vorgesehen.

Salzwedel l Aufgrund von nicht planmäßig gebauten Bahnübergängen auf der Strecke Stendal-Salzwedel in den 90er Jahren wird sich die 1. Baustufe des zweigleisiges Ausbaus der sogenannten Amerikalinie um ungefähr zwei Jahre verzögern. Das teilte die Deutsche Bahn (DB) gestern bei einem Pressegespräch mit. Die Volksstimme hatte zuvor eine diesbezügliche Anfrage an das Unternehmen gestellt. "Die Bahnübergänge sind im Zuge des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit III geplant und gebaut worden. Wie wir jetzt festgestellt haben, ist dabei scheinbar nicht alles planmäßig errichtet worden", erklärte Lutz Winkler, Leiter Produktion des Regionalbereichs Südost.

Deshalb müssten nun alle 16 Bahnübergänge auf der Strecke auf ihre Planmäßigkeit geprüft und eventuell umgebaut werden. Das gesamte Ausbaukonzept ist damit auf den Kopf gestellt. Ursprünglich war geplant, zunächst Ende August dieses Jahres die Software für die elektronischen Stellwerke zu modernisieren. In einem zweiten Schritt sollte zum 7. November 2015 das zweite Gleis zwischen den Bahnhöfen Rademin-Salzwedel sowie Brunau-Packebusch und Hohenwulsch in Betrieb genommen werden. Als dritten Schritt der ersten Ausbauphase, die insgesamt 54 Millionen Euro kosten wird, sollten die Bahnübergänge 2016 und 2017 straßenseitig umgebaut werden.

"Nun werden wir den Plan umkehren. Nach Erteilung des Planrechts werden die Bahnübergänge zuerst umgebaut. Erst danach wird der zweigleisige Betrieb voraussichtlich 2017 realisiert", sagte Andreas Ecker, Leiter Produktionsdurchführung Magdeburg der DB Netz AG.

Auf den Personennahverkehr hat die Verzögerung nach Aussage von Fahrplan-Leiter Michael Wuth kaum Auswirkungen. So werde der Regionalexpress Magdeburg-Stendal-Uelzen wie bisher fahren. "Kleine Anpassungen wird es lediglich bei der Regionalbahn Salzwedel-Stendal geben", sagte Michael Wuth.

Nach Fertigstellung des zweigleisigen Ausbaus zwischen Hohenwulsch und Salzwedel auf einer Länge von 44 Kilometern könnten zehn Güterzüge pro Richtung und Tag mehr auf der Strecke Stendal-Uelzen verkehren. Der komplette Ausbau der 120 Kilometer langen Bahnstrecke soll dann 2025 fertiggestellt werden. "Die jetzt auftretenden Verzögerungen werden keinen Einfluss auf die Gesamtfertigstellung haben. Auch dort werden wir nach den Vorkomnissen natürlich die Bahnübergänge genau unter die Lupe nehmen", so Andreas Ecker. Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf zirka 354 Millionen Euro. Allein 2015 werden 23 Millionen Euro verbaut.