1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Baustelle führt zu Umsatzeinbruch

Gaststätte "Eisen Carl" Baustelle führt zu Umsatzeinbruch

Die Gaststätte "Eisen Carl" leidet unter der Sperrung der Neutorstraße.

Von Antonius Wollmann 31.07.2015, 17:27

Salzwedel l Henner Merkel macht sich Sorgen. Dem Inhaber der Gaststätte "Eisen Carl" in der Neutorstraße fehlen die Gäste. Die Ursache für den Schwund liegt für den Gastwirt auf der Hand. "Die Baustellen an der Braunschweiger Straße und der Neutorstraße setzen uns ziemlich zu", sagt der Gastwirt.

Seit im November des vergangenen Jahres die Arbeiten an der Braunschweiger Straße begonnen hatten, würde die Kundschaft ausbleiben. Im Mai begann dann die grundhafte Sanierung der Neutorstraße. Bis zum 30. November ist sie zwischen der Kreuzung am Amtsgericht und dem Tiburtiusgraben komplett dicht. Das Lokal ist damit von der Innenstadt abgeschnitten. Wer beim "Eisen Carl" zu Tisch sitzen möchte, muss sich erst den Weg über die Baustelle bahnen. Besonders bei schlechtem Wetter eine Herausforderung. Die Verluste beziffert Henner Merkel auf rund 20 Prozent im Vergleich zur baustellenfreien Zeit.

"Es fehlt die Laufkundschaft. Und so wenige Touristen wie in diesem Sommer hatten wir noch nie", klagt Henner Merkel. Was der Salzwedeler besonders bedauert: "Die beiden wichtigsten Zugänge in die Innenstadt aus südlicher Richtung sind gleichzeitig gesperrt".

Eine andere Terminierung für die Sanierung der Neutorstraße sei jedoch nicht möglich gewesen, sagt Stadtsprecher Andreas Köhler gegenüber der Volksstimme. Die Stadt hätte sich in Absprache mit den übrigen Auftraggebern, zum Beispiel dem Verband kommunaler Wasserversorgung und Abwasserbehandlung (VKWA), für den Baubeginn im Juni entschieden.

Kosten im Sommer geringer

Ein wichtiger Faktor sei dabei gewesen, dass die Kosten im Sommer geringer ausfallen würden. Außerdem hätte die Stadt die Interessen der Einzelhändler im Blick gehabt. Denn verläuft alles nach Plan, sind die Ausbesserungsarbeiten rechtzeitig zur Vorweihnachtszeit beendet. "Die Geschäftsleute sollen in dieser Zeit ohne Einschränkungen arbeiten können", sagt Andreas Köhler.

Derzeit sieht jedenfalls alles danach aus, dass die Ziele erreicht werden. Die unterirdischen Versorgungsleitungen sind entweder neu angelegt oder saniert worden. Die parallel zu den Arbeiten stattfindenden archäologischen Untersuchungen hätten ebenfalls keine Verzögerungen verursacht. Deshalb kann in Kürze mit dem eigentlichen Straßenbau begonnen werden. "Nach dem momentanen Stand werden auch die Kosten im ursprünglichen Rahmen bleiben", gibt Andreas Köhler Auskunft. Für die Maßnahmen wendet die Stadt knapp 500 000 Euro auf.

Henner Merkel hofft inständig, dass die Einschränkungen so bald wie möglich vorübergehen und seine Gäste wieder den Weg in sein Lokal finden.