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Tag der offenen Tür in Depekolk / Cosima Boyle schätzt an der Freien Schule Altmark: Kinder können selbst auf Talentsuche gehen

Von Heike Liensdorf 11.04.2011, 06:40

Depekolk. Der Verein Freie Schule Altmark in Depekolk hat am Sonnabend zum Tag der offenen Tür eingeladen - zum Kennenlernen von Schule und Kindergarten. Doch wer Gefallen gefunden hat und sein Kind in nächster Zeit dort einschulen möchte, musste enttäuscht werden. Denn die Schule ist beliebt, sehr beliebt. 42 Kinder lernen dort, die Grundschule ist komplett ausgelastet, sagt Volker Grieß, pädagogischer Mitarbeiter. Die Anmeldelisten der kommenden zwei Jahre seien bereits voll. Chancen habe erst wieder, wer in drei Jahren oder später eingeschult wird.

Andrea Klatt weiß darum und hat ihr Töchterchen bereits vor einem Jahr angemeldet. Elise ist jetzt zweieinhalb Jahre alt. "Die Klassenstruktur ist hier anders. Ich denke, dass die Lehrer und Mitarbeiter hier besser auf die Kinder eingehen, den Einzelnen als Individuum und nicht als Nummer sehen", sagt die Sannerin.

"Mir gefällt es hier sehr gut, weil ich hier lernen kann", erklärt die siebenjährige Imogem, während sie mit ihrer Mutter Cosima Boyle mit der Bilder- und Wörterpyramide spielt. Sie habe die Schule für ihre Tochter gezielt ausgesucht, erzählt die Quarnebeckerin, die selbst in der Kinder- und Jugendhilfe tätig sei. In Depekolk würden die Jungen und Mädchen selbst auf Talentsuche gehen können. Sie sehe die freie Schule als "Haus des Lernens", finde sie sehr symphatisch. Schön sei, so Cosima Boyle, das selbstgesteuerte Lernen in altersübergreifenden Gruppen.

"Wir unterstützen die Kinder sehr stark, soziale Kompetenzen zu erwerben wie die Grenzen anderer zu respektieren und eigene Bedürfnisse zu äußern", so Volker Grieß. So wurde beispielsweise in Kinderversammlungen ausgemacht, welche Regeln auf dem Pausenhof gelten.

Vom Lernen her werde der Montessori-Ansatz verfolgt: die Schule als Werkstatt. "Die Kinder können sich die Zeit selbst einteilen. Sie können zum großen Teil selbst entscheiden, was sie wann machen", erklärt Volker Grieß. Sie sammeln Erfahrungen über handelndes und selbstgewähltes Tun. Dieses würde sich besser einprägen, die Kinder würden sich mehr damit beschäftigen.