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Zingaros gastierten im Soziokulturellen Zentrum Auch Hanseat muss sparen: Hofspektakel fällt 2011 aus

26.07.2011, 04:32

In diesem Jahr wird es kein Hofspektakel im Hanseat geben. Das haben Michael Wolter und Marian Stütz entschieden. Grund sind die finanziellen Einschnitte, die das Soziokulturelle Zentrum an der Altperverstraße hinnehmen muss. Trotzdem halten die Chefs des Hauses am Konzept, Kultur zu bezahlbaren Preisen anzubieten, fest.

Von Peter Hintze

Salzwedel. Aus dem versprochenen Open-Air-Abend auf der Hansa-Terrasse ist am Sonnabend nichts geworden. Die äußeren Bedingungen für das Konzert der sonnenverwöhnten und braungebrannten Zingaros aus Lateinamerika waren einfach zu widrig. Und so entschloss sich Hausherr Michael Wolter kurzfristig, den Auftritt des musikalischen Trios aus Argentinien in den Saal zu verlegen - eine weise Entscheidung.

Im gut besuchten Club trafen feurige und durchaus tanzbare Tangorhythmen auf nostalgisch anmutende und melancholische Zigeunermelodien. Lateinamerikanische Leichtigkeit im musikalischen Einklang mit der Schwere und der Wehmut Osteuropas: Das aus der Altmark und dem Wendland angereiste Publikum geriet ins Träumen, wiegte die Köpfe hin und her, und es sparte nicht mit Applaus.

"Am Freitag waren sie noch in Berliner Clubs, heute sind sie in Salzwedel. Und morgen geht ihr Flieger", berichtete Hansa-Manager Wolter und bedauerte, die Musik nicht auf der Terrasse präsentieren zu können. Bigband, Songwriter, Bordstein, Theater: All das sieht das Sommerprogramm im Hansa vor. Allerdings müssen die Besucher in diesem Jahr auf das Hofspektakel verzichten. "Es ist aus finanziellen Gründen gestrichen worden", so Michael Wolter. Sterben lassen wollen die Hansa-Köpfe die Veranstaltung trotz Konsolidierung und sinkender Zuschüsse aber nicht. "Die Konsolidierung betrifft alle. Und Klagen nützt nichts", meinte Michael Wolter. Mit fast 10000 Euro weniger Finanzspritze muss sein Haus derzeit auskommen. Geld, das kompensiert werden muss. Die Stadt habe bereits gekürzt, der Kreis überlege noch - und schon sei die Kofinanzierung einer vom Land geförderten Veranstaltung wie dem Hofspektakel gefährdet, so Wolter.

Die Konsolidierung wirkt sich aber nicht nur auf das Programm aus. Anstelle der sonst drei Auszubildenden im Hansa sei es jetzt nur noch einer. In der Geschäftsführung des Hauses ist man sich aber auch einig, dass ein Erhöhen der Eintritts- und Gastronomiepreise ein falsches Zeichen wäre. Schließlich sind die jungen Leute nach wie vor die Hauptzielgruppe. Bei allem Sparen bemühen sich die Hansa-Macher um ein abwechslungsreiches Programm für Jung und Alt.

Bei hoffentlich schönem Wetter soll am Sonnabend, 6. August, Weltmusik präsentiert werden. Konkret: die UKW-Band (Ulrich-Kodjo-Wendt-Band), bekannt aus Fatih Akins "Im Juli" und vom Hofspektakel 2007. Das für Sonnabend, 30. Juli, im Hansa-Programmheft stehende Konzert mit Bruno Punani entfällt. Die Jungs heizen im Rahmen des Chemiewerks-Open-Air ihrem Publikum ein.