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Christliches Jugenddorf lud zum Adventsmarkt ein Neun Monate geprobt für "Hänsel und Gretel"

Von Kornelia Bannik 29.11.2011, 04:27

Das Christliche Jugenddorf hat am Wochenende zum Adventsmarkt eingeladen. Die zahlreichen Besucher waren vor allem von dem selbst gebastelten Weihnachtsschmuck begeistert. Auch kulinarisch und kulturell gab es viel zu entdecken.

Salzwedel l Tannenduft liegt in der Luft. Auf den Tischen liegen Adventsgestecke. Hunderte. Ein Meer aus Rot und Grün. Egal, ob mit einer Kerze oder mit vieren - es gibt viele Varianten. Viele Besucher des Christlichen Jugenddorfes bleiben stehen, staunen und kaufen. Denn das CJD hatte am Sonnabend zum Adventsbasar eingeladen.

Die Beschäftigten zeigen den Besuchern, was sie in den verschiedenen Werkstätten alles herstellen. Mit ihren gelben Shirts ausgerüstet, führen sie die Gäste durch die Werkstätten. In der Tischlerei steht eine gut zwei Meter große Weihnachtspyramide. Drei Etagen mit großen Spielzeugfiguren und Kerzen. Und sie dreht sich. Aber nicht dank der Hitze, sondern aufgrund eines kleinen Motors.

Die Gäste können kleine und große Schatullen, Vogelhäuser oder Untersetzer als Geschenke kaufen. In der Druckerei gibt es viele verschiedene Weihnachtskarten und Briefpapier. Und auch selbst gemalte Bilder von den Beschäftigten.

Isabel Hentschel, Norbert Häcker und Christian Henning kümmern sich derweil um das Gemüse. Denn das CJD hat auch einen Gemüseanbaubereich. Ob Kartoffeln, Kohl oder Sellerie - das Angebot ist vielfältig "und alles bio", sagt Isabel Hentschel.

"Wir pflanzen das Gemüse und müssen das Unkraut wegmachen", erzählt die junge Frau. Natürlich müssen sie auch gießen, hacken und ernten. "Das ist manchmal ganz schön viel Arbeit", meint Isabel Hentschel.

Der Grünkohlduft lockt am Mittag in die Caféteria. Den ganzen Tag ist dort sehr viel Betrieb. Die Beschäftigten zeigen, was die Küche zu bieten hat, servieren und kümmern sich um die Gäste. Diese können wählen zwischen Grünkohl und Knackern, Kasseler und Schnitzel, Bockwurst und Altmärkischer Hochzeitssuppe und Kuchen. Kurzum: Für fast jeden Geschmack ist etwas dabei.

Zusätzlich gibt es Musik von den Jagdhornbläsern Hubertusgruß und ein Wunschkonzert vom "Duo Saverio" - Christine und Jens-Peter Dossin. Zuvor haben bereits die Trommlergruppe The happy drums (englisch für: Die fröhlichen Trommeln) und das Puppentheater Noldin gespielt.

Und es gibt noch mehr Kultur: Logopädin Antje Siegel hat mit sechs Beschäftigten das Stück Hänsel und Gretel einstudiert. Christian Henning (Hexe), Martin Müller (Stiefmutter), Roswitha Pesel (Stiefvater), Christine Loos (Sonne), Stefan Becker (Hänsel) und Nicole Janseck (Gretel) zeigen, was sie in einem dreiviertel Jahr gelernt haben. Einmal pro Woche übten sie zwei Stunden.

"Das ist unser 21. Basar", erzählt Barbara Quast, Leiterin des CJD Salzwedel. Die Gestecke seien immer besonders beliebt. Bereits eine halbe Stunde vor 10 Uhr stünden bereits viele Menschen Schlange. "Wir machen aber nicht vor 10 Uhr auf", erzählt sie. Und der Strom an Besuchern hält bis zum Nachmittag an.

Schon im Oktober wurden für die Gestecke Zapfen gesammelt und Grundgerüste gebastelt. Fast 600 Stück des Weihnachtsschmuckes haben die Beschäftigten hergestellt.

Insgesamt arbeiten 203 behinderte Menschen in den Werkstätten am Gerstedter Weg. Elf verschiedene Arbeitsbereiche bietet das CJD. 70 Mitarbeiter sind dort beschäftigt.