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Mehrheit lehnte Antrag der SPD ab/Werbegemeinschaft will mit Stadt über Vertragsauflösung reden Stadtrat stellt sich gegen Umzug des Wochenmarktes

Von Philip Najdzion 16.12.2011, 04:22

Salzwedel l Der Wochenmarkt am Dienstag bleibt, wo er ist. Der Salzwedeler Stadtrat hat sich gegen den Umzug der Stände an die Breite Straße ausgesprochen. Die Entscheidung war denkbar knapp: Mit 17 Nein- zu 15 Ja-Stimmen lehnte das Gremium den Antrag der SPD-Fraktion ab.

Zuvor war das Thema erneut heiß diskutiert worden. Die Werbegemeinschaft, die den Markt veranstaltet, hatte auf den Umzug gedrängt. Dieser sollte erst einmal probeweise für ein halbes Jahr erfolgen. Die Argumentation: Der Platz vor dem Bürgercenter sei nicht zentral genug. Daher kämen zu wenige Kunden. Vielen Händlern würde damit der Umsatz nicht reichen, sie fahren woanders hin. Das Angebot wird unattraktiv.

"Ich bin nicht bereit, den technisch funktionierenden Marktplatz in das Provisorium Breite Straße umzutauschen", sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Burkhardt Rechel. Sein CDU-Kollege Reinhold Butze betonte, dass der Platz gerade erst für mehr als 600000 Euro saniert worden sei. Zudem warf er der Werbegemeinschaft indirekt vor, zu hohe Standgebühren zu fordern.

Einen Versuch sei es wert, sagten Befürworter wie Arne Beckmann (Salzwedel Land). "Es entstehen keine Kosten", betonte er. Wenn es klappe, könnte das auch für die umliegenden Geschäfte von Vorteil sein, ansonsten gehe der Markt eben ein. "Dann gibt es keinen Markt mehr in der Innenstadt", stellte Dirk Jentschke (Bürgerbund) klar. Es gäbe wohl niemanden, der das möchte.

"Das ist zum Tode verurteilt", sagte Lothar Heiser (CDU). Es gäbe nicht ausreichend Parkplätze in der Nähe. Und außerdem bräuchten die meisten Salzwedeler den Dienstagsmarkt ohnehin nicht. Sie würden ihr Obst und Gemüse beim Bauernmarkt in der Reithalle kaufen. Auch Oberbürgermeisterin Sabine Danicke stellte sich gegen den Antrag.

Werbegemeinschafts-Vorsitzender Jost Fischer antwortete auf die Frage, ob er enttäuscht sei: "Nein. Das ist eine demokratische Entscheidung. Wir werden sehen, wie wir damit umgehen." Denn es gibt einen Vertrag mit der Stadt. "Sollte der auflösbar sein, werden wir sagen: ,Gut, geben wir es auf. Es bringt nichts mehr"\', erklärte Jost Fischer. Und was hält er vom Verhalten der CDU? Schließlich war er bis vor wenigen Wochen stellvertretender Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes. "Da sag ich gar nichts zu", sagte Fischer.