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"Birtes Theater-Crew" begeisterte etwa 300 Besucher im Langenapeler Saal mit ihrem Märchenspiel Dornröschen lässt sich nicht von Jonglage wecken

Von Anke Pelczarski 20.12.2011, 05:29

Volles Haus am Sonntagnachmittag im Langenapeler Kulturhaussaal. Etwa 300 jüngere und ältere Gäste freuten sich auf das Märchen vom Dornröschen.

Langenapel l "Was macht der Altmärker am vierten Advent? Er fährt nach Langenapel zum Märchenspiel", merkte Birte Giese augenzwinkernd an, als sie den Nachmittag eröffnete. Die Ellenbergerin hatte mit vielen Mitstreitern ein neues Stück auf die Bühne gebracht. Text und Regie führte sie selbst. Auch die tollen Kostüme hat sie geschneidert. Birte Giese freute sich sichtlich, dass der Saal so gut gefüllt war.

Doch bevor sich der Vorhang öffnete, kam erst einmal Weihnachtsstimmung auf. Heidi Schmidt aus Dähre spielte auf ihrem Akkordeon ein Potpourri bekannter festlicher Weisen und lud zum Mitsingen ein. Der "Gemischte Chor Langenapel", so Birte Giese, war aus der Taufe gehoben.

Dann öffnete sich der Vorhang. Und die 16 Erwachsenen und 10 Kinder konnten zeigen, wie sie das Grimmsche Märchen in ihrer Freizeit zum Leben erweckt hatten. Ronald Jacobs führte als Meister der Zeit durch das Stück. Dabei konnte er sich auf die Hilfe des Publikums verlassen.

Als das Jahr 1700 geschrieben wurde, klappte es beim König (Jens Bock) und der Königin (Anne Jacobs) endlich mit dem Nachwuchs. Ein Mädchen ward geboren und Dornröschen genannt. Das sollte der Türmer dem ganzen Land verkünden. "Ich heiße Edelbert von der Schwindelhöh", forderte dieser (gespielt von Henrik Thunecke) die volle Nennung seines Namens ein. Die Feen - 12 der 13 waren nur geladen, weil es nicht mehr goldene Teller gab - wünschten dem Kind alles erdenklich Gute, auch Ambrosie Wiesentau (Ina Behrens). Als diese ihren Wunsch aufsagte, rief es aus dem Publikum: "Oma." Nach einer kurzen Lachpause ging das Spiel weiter. Als Dornröschen ihren 15. Geburtstag feierte, forderte sie die Küchencrew auf, mit ihr Verstecken zu spielen. "Verstecken vorm Koch, ich tu\' nichts lieber als das", murmelte der Küchenjunge (Albrecht Giese). Und dann versank das Mädchen in einen 100-jährigen Schlaf, nachdem sie das Spinnrad von Mimosie Silberstolz (Birte Giese) ausprobiert hatte. Als endlich die Zeit des Wartens vergangen war, kam ein Prinz (Carsten Scheper) daher.

Doch wie sollte er die Schlafende aufwecken? Er probierte es mit Rütteln, mit Singen, mit Jonglieren. Doch nichts half. Die Kinder aus dem Publikum schrien schon ganz entnervt: "Du musst sie küssen." Was dann auch half. Die kleine Elfe Liebes-Duft (Paula Scheper) sorgte dann auch dafür, dass es mit den beiden klappte. Und zur Hochzeit durfte auch die 13. Fee kommen. Zum Abschluss überraschten die Mitwirkenden mit tollen Tänzen, die sie extra einstudiert hatten. FeenDePesche (Lutz Franke) überraschte mit dem Radschlag und einer Breakdance-Einlage. Die Laienschauspieler kamen nicht ohne Zugabe von der Bühne - die Tanzeinlage zum Zweiten bitte.

"Unser Anliegen war es, euch ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Ich kriege meins auch nicht aus dem Gesicht", gestand Birte Giese zum Abschluss. Sie bedankte sich bei allen Mitstreitern, bei den Bühnenbild-Machern Albrecht Giese und Karsten Steding, aber auch den Sponsoren und Unterstützern, die so eine Aufführung erst möglich machen. Eins stand jedoch nicht in ihrem Drehbuch: Dass sich Ronald Jacobs im Namen aller zum Abschluss mit einem Blumengruß bei der Ellenbergerin bedankte. Diese war sichtlich gerührt.

Und da "Birtes Theater-Crew", wie sich das Ensemble seit diesem Jahr nennt, nicht nur für sich allein spielen wollte, sondern auch für einen guten Zweck, bat Birte Giese noch um Spenden, die die kleinen Elfen einsammelten. "Wenn es Ihnen gefallen hat, dann geben Sie so viel, wie sie denken. Ein Großteil des Erlöses ist für das Waldbad Dähre bestimmt, damit es noch lange erhalten bleibt", machte sie deutlich. Die Gäste ließen sich nicht lange bitten und füllten gern die Teller.