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Feuchtigkeit hat erhebliche Schäden angerichtet/von Gruben erwartet Bekenntnis vom Stadtrat Wettlauf mit der Zeit für das Lyzeum

Von Antje Mewes 27.02.2012, 05:24

Die geplante Sanierung des Lyzeums wird zu einem Wettlauf mit der Zeit. Durch das kaputte Dach ist jede Menge Wasser in das Gebäude ein gedrungen. Die Nässe hat ihre Spuren an Holz und Mauerwerk hinterlassen.

Salzwedel l Seit einigen Tagen ist das Lyzeum auch zur Neuperverstraße hin mit einem Bauzaun umstellt. "Das geschah aus Sicherheitsgründen", sagte gestern Uwe Schulze. Der Diplomingenieur unterstützt seinen Chef Dietrich von Gruben bei der Sanierung des Gebäudes. Und die wird weitaus aufwändiger und teurer als gedacht. Holzschutzgutachter seien momentan damit beschäftigt "die große Anzahl verschiedener Holzkonstruktionen auf Schäden zu untersuchen". "Dabei wurde ein erheblicher Befall an pflanzlichen und tierischen Schädlingen festgestellt", teilte Olaf König vom beauftragen Planungsbüro mit. Gemeinsam mit Dietrich von Gruben, Uwe Schulze und Jana Kahrens, die ihre Bachelor-Arbeit über das künftige Kunsthaus schreibt, machte er am Sonnabend auf die schwierige Lage in dem Haus aufmerksam.

Das Ausmaß des Schadens sei viel größer als gedacht. "Wenn wir jetzt nicht Gas geben, bricht hier noch mehr ein", sagte von Gruben. Spätestens im Mai oder Juni sollte mit den größeren Sanierungsarbeiten begonnen werden. Der Mäzen hofft auf Unterstützung des Stadtrates und der Behörden. Es gehe nicht nur um die 50000 Euro, die die Stadt beisteuern will, sondern auch um einen vorzeitigen Maßnahmebeginn beim Antrag auf Fördergeld aus dem Stadtumbau Ost.

Und nicht zuletzt seien Emotionen im Spiel, betonte von Gruben, der das Projekt auf der nächsten Stadtratssitzung vorstellen will. "Wir wollen schon hören, dass die Stadträte sagen ¿Ja, wir stehen dahinter\'. Wenn der Stadtrat sagt ¿Nein, wir wollen es nicht\' dann ist das so. Dann brauche ich aber nicht soviel Zeit und Geld zu investieren", betonte er. Denn wenn das Projekt Kunsthaus Salzwedel nicht von einer breiten Öffentlichkeit mitgetragen werde, sei es auch nicht mit Leben zu erfüllen.

Das Dach sei zwar jetzt notdürftig geflickt und wieder einigermaßen dicht, aber der über Jahre hin entstandene Schaden ist groß. So müssen ein Großteil der Holzfußböden in den Räumen herausgerissen werden. In ihnen hatte sich die Nässe gestaut, da sie mit Linoleum abgedeckt waren, beschrieb von Gruben. Die Feuchtigkeit ist auch ins Mauerwerk gezogen, der Hausschwamm hat sich breit gemacht. Deshalb muss der Putz abgeschlagen werden. Eine Fachfirma hat bereits damit begonnen. Die Folgen der jahrelangen Verwahrlosung des Gebäudes erhöhen die Kosten für die Sanierung. Auch der Dachstuhl ist betroffen. Die Experten haben festgestellt, dass dadurch Bauteile herunterfallen könnten.

"Wir wollten eigentlich so wenig wie möglich ändern. Der Schulcharakter soll erhalten bleiben", so von Gruben. Doch der Schwamm zwinge zu umfangreicheren Arbeit als vorgesehen. Wieviel die Sanierung kostet, sei deshalb noch nicht abzusehen.