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Investor könnte Objekt am Dämmchenweg errichten Stadt denkt über Neubau der Schwimmhalle nach

Von Peter Hintze 12.05.2012, 03:18

Die Hansestadt Salzwedel prüft den Neubau einer Schwimmhalle am Dämmchenweg. Grund: Im alten Bad an der Karl-Marx-Straße besteht enormer Investitionsstau. Gespräche mit einem potenziellen Investor laufen.

Salzwedel l Der Traum von einem überdachten Thermalbad in direkter Nachbarschaft des Freibades am Salzwedeler Dämmchenweg ist vom Tisch. Das bestätigt Hauptamtsleiter Matthias Holz auf Nachfrage der Volksstimme. Stattdessen werden in der Verwaltung neue Überlegungen angestellt. Geprüft werde der Neubau einer Schwimmhalle als Alternative zur Sanierung und Attraktivierung des alten Standortes, sagt Matthias Holz. Und weiter: "Gespräche mit einem potenziellen Investor laufen. Nächste Woche gibt es ein Treffen mit dem Bäderplaner."

"Irgendwann müssen wir Farbe bekennen"

Der Investor sei deutschlandweit tätig und habe auch in Salzwedel Referenzen. Den Namen will der Amtsleiter zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht preisgeben. Zunächst einmal solle die Idee eines Neubaus durchgespielt und dann ergebnisoffen in den politischen Gremien und der Öffentlichkeit diskutiert werden, meint der Hauptamtsleiter.

Die Schwimmhalle an der Karl-Marx-Straße ist mehr als 20 Jahre alt. An dem DDR-Bau bestehe Sanierungsstau, erklärt Matthias Holz. Das fange bei der maroden Heizungsanlage an und setze sich bei der Außenhülle fort. Im Zusammenhang mit einer möglichen Sanierung müsse man sich auch die Frage nach der Attraktivität der Halle stellen. Derzeit fehle ein Nichtschwimmerbereich, das gastronomische Angebot sei erweiterungsfähig.

Allein für Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität seien vor einigen Jahren bereits Kosten von rund 1,2 Millionen Euro ermittelt worden, umreißt der Behördenleiter das Finanzvolumen. Hinzu komme ein Sanierungsbedarf von noch einmal rund 2,8 Millionen Euro. Holz: "Irgendwann müssen wir Farbe bekennen." Und die Stadt habe kein Geld - deshalb auch das Gedankenspiel.

Und das sieht nach jetzigem Stand wie folgt aus: Ein Privater, so Matthias Holz, würde die Halle im Auftrag der Hansestadt Salzwedel bauen. In dem Objekt sollten möglichst Funktionalität und bessere Standards verbunden werden. "Wir sind Schulträger und damit auch für die Absicherung des Schwimmunterrichts mit zuständig", berichtet der Hauptamtsleiter. Das fange bei der 25-Meter-Bahn an, reiche über einen Nichtschwimmer- und Babybereich bis hin zu einer Saunalandschaft. Letztere soll Geld in die Kassen spülen.

Konkrete Pläne gebe es noch nicht, verdeutlicht Matthias Holz. Mit Investitionskosten von 6 bis 8 Millionen Euro sei zu rechnen. Die Hansestadt Salzwedel wäre bei dem Modell Pächter. In den nächsten drei bis vier Wochen könnten erste Skizzen vorgelegt werden, vermutet der Hauptamtschef. "Wir haben nichts zu verlieren", sagt er. Es gehe um das Wohl der Stadt. Holz: "Die Therme ist Geschichte." Nun gehe es um einen vernünftigen zeitgemäßen Ersatz für die Schwimmhalle. Ein Neubau am Dämmchenweg könnte der Hansestadt Sicherheit für die nächsten 20 Jahre geben.

"Die Heizung sollte ausgeschrieben und repariert werden"

Oberbürgermeisterin Sabine Danicke hat sich nach eigenem Bekunden mehrfach vergeblich um Fördermittel für die Halle an der Karl-Marx-Straße bemüht. "Sie sollte über das Stark III-Programm (gefördert werden damit vorrangig energetische Maßnahmen in Bildungsstätten, d. Red.) saniert werden", sagte sie im Hauptausschuss. Ein solches Vorhaben sei darüber aber nicht finanzierbar, habe sie vergangene Woche erfahren. Hinsichtlich der Heizungsreparatur sei man noch zu keinem Ergebnis gekommen.

"Die Heizung sollte ausgeschrieben und repariert werden", meinte darauf Wolfgang Kappler (Fraktion Salzwedel Land). Nur so sei im September ein nahtloser Übergang zum Hallenbetrieb möglich.