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Senioren im Landkreis motivieren für mehr Ehrenamt / Vertretungen sollen sich in kleinen Kommunen finden Vorhaben des Beirates: Bus und Zertifikat

Von Kathleen Radunsky-Neumann 11.01.2013, 02:23

Mehr Ehrenamt in der Seniorenarbeit, das ist ein Ziel des Seniorenbeirates des Salzlandkreises. Aktuell wollen die sieben Vertreter aller Senioren zwischen Schönebeck und Staßfurt ein Zertifikat für seniorenfreundlichen Service auf den Weg bringen.

Schönebeck/Staßfurt l Ein großes Ziel hat sich der Seniorenbeirat des Salzlandkreises gesetzt. In diesem Jahr wollen die sieben Ehrenamtlichen ein Zertifikat für seniorenfreundlichen Service auf den Weg bringen. Damit können Dienstleistungen und Einkaufsmöglichkeiten ausgezeichnet werden.

"Dazu wollen wir eine Arbeitsgruppe gründen, um zuerst einmal die Kriterien für das Zertifikat festzulegen", nennt Ulrich Menkhaus, Vorsitzender des Seniorenbeirates, den Zeitplan. Der engagierte Rentner hofft, dass dieses Vorhaben noch in diesem Jahr umgesetzt wird. Wichtig ist es ihm, um auch in der Wirtschaft das Bewusstsein zu schaffen, dass Senioren ebenso als kaufkräftige Kunden gesehen werden sollten.

"Medizinische Versorgung bedeutet zum Beispiel nicht nur, dass man Gehhilfen verkauft", sagt er plakativ.

Ein weiteres Vorhaben des Seniorenbeirates wird in den kommenden Monaten der Bürger-Service-Bus sein. "Im Kreis Mansfeld-Südharz gibt es bereits ein Modellprojekt", berichtet Menkhaus. Dabei geht es um die Mobiliät der älteren Bewohner vor allem in den ländlichen Regionen. "Wir müssen uns doch nichts vormachen. Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) kann die individuellen Bedürfnisse der Bürger nicht erfüllen", sagt Menkhaus. Deshalb verfolgt der Seniorenbeirat das Ziel, einen kleinen barrierefreien Bus zu installieren, der die Routen abfährt, die der ÖPNV nicht bedient.

"Das ist ein Ansatz, der helfen kann", schätzt der Seniorenbeiratsvorsitzende ein. Wie diese Idee genau umgesetzt werden kann, weiß er derzeit noch nicht. Nur so viel steht fest: "Es muss für die Senioren bezahlbar sein und für den Betreiber wirtschaftlich", sagt Ulrich Menkhaus.

Helfen würde bei diesem Anliegen sicher auch ein größeres Engagement im Ehrenamt. Das ist auch ein wichtiger Punkt in dem Arbeitspapier von Ulrich Menkhaus. "Wir können bei der Kreisebene nicht aufhören", sagt er und meint damit die Seniorenvertretung. "In den größeren Städten im Landkreis sind wir ganz gut aufgestellt", bezieht er sich auf die Stadtseniorenräte in Schönebeck, Staßfurt, Aschersleben und Bernburg. "In den kleinen Kommunen fehlt es meist", schätzt er ein. Und er kann auch Beispiele nennen.

"In Nienburg ist es gelungen, einen Seniorenrat ins Leben zu rufen", berichtet er. In Bördeland und Güsten hingegen haben sich Freiwillige bisher nicht zu solch einem Gremium zusammengeschlossen. Dabei versucht genau das der Seniorenbeirat des Landkreises voranzutreiben. "Wir treffen uns extra immer dezentral, um vor Ort zu sehen, wie sich die Dinge entwickeln", sagt der Vorsitzende. Bei diesen Gelegenheiten kämen die sieben Beiratsmitglieder außerdem mit den Ortsteilbürgermeistern und Ehrenamtlichen ins Gespräch.

2014 wird der Seniorenbeirat neu berufen. "Dann wollen wir erreichen, dass auch Vertreter aus den Regionen dabei sind, die bisher unterpräsentiert waren", nennt er ein weiteres Vorhaben. Dafür ist sicher auch Öffentlichkeitsarbeit notwendig. Die hat der Beirat im vergangenen Jahr versucht zu verbessern mit der Senioren-Rundschau. Da sich dieses Magazin aber nicht durch Anzeigen finanzieren konnte, ist es nach drei Ausgaben eingestellt worden. Doch die Informationen des Beirates gehen nicht verloren. Stattdessen wird nun das Internet verstärkt genutzt. "Die Seite der Landesseniorenvertretung bietet Hinweise und Neuigkeiten", berichtet Menkhaus.

www.lsv-sachsen-anhalt.de