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Bürgerinitiative kämpft um Finanzen Kommt Brumbys Ortsumfahrung?

Von Kathleen Radunsky-Neumann 22.02.2013, 02:17

Werden 2014 endlich die Bagger bei Brumby anrollen? Die Kämpfer für die Ortsumfahrung sind jedenfalls zuversichtlich. Jedoch müssen sie es schaffen, dass dieses mehrere Millionen Euro teuere Bauprojekt in den Landeshaushalt 2014 eingestellt wird. Keine einfache Angelegenheit.

Brumby l "Die Planungsphase ist abgeschlossen", sagt Hartmut Rüger von der Bürgerinitiative, die für eine Ortsumfahrung bei Brumby kämpft. Der Brumbyer ist zufrieden. Denn nach jahrelangem Kampf um eine Ortsumfahrung für den vom Durchgangsverkehr gebeutelten Ort sieht es so aus, als würde es nun einen großen Schritt nach vorn gehen. "Jetzt geht es in die Phase des Planfeststellungsverfahrens", nennt Rüger den weiteren Zeitplan. Für die Bürgerinitiative bedeutet das aber keinenfalls, dass sich die Mitglieder demnächst ausruhen können. Es muss nämlich noch die Frage der Finanzierung geklärt werden.

"Wir wollen mit unserem Vorhaben in den Landeshaushalt für 2014 mit rein", nennt Rüger ganz klar den Zeitplan, den die Brumbyer verfolgen. Wenn im kommenden Jahr die "Anschubfinanzierung", wie es Rüger nennt, klappen würde, könnten dem Willen der Brumbyer nach die Bauarbeiten beginnen. Doch bekanntermaßen hat auch das Land kaum noch finanziellen Spielraum so wie die verschuldeten Kommunen. Und bei dem Projekt Ortsumgehung Brumby handelt es sich nicht um einen Cent-Betrag. Hartmut Rüger geht von vier bis fünf Millionen Euro aus.

Dieser Betrag schreckt die Kämpfer für die Ortsumgehung nicht ab. Vielmehr wollen sie nach bekannter Manier wieder die Landespolitiker mit ins Boot holen.

Mitglieder laden weiterhin die Landtagsabgeordneten ein

Rüger denkt dabei an Finanzminister Jens Bullerjahn selbst. Genauso sollen die Landtagsabgeordneten einbezogen werden. Wie in der Vergangenheit wollen die Mitglieder der Bürgerinitiative Politiker aller Parteien aus dem Salzlandkreis nach Brumby einladen. Zusätzlich, so Hartmut Rüger, wollen die Brumbyer mit einer weiteren Plakataktion auf ihr Anliegen aufmerksam machen. So hatten die Anwohner im Sommer 2012 schon einmal Plakate an private Hauswände angebracht. "Diese Aktion soll nun eine Weiterführung finden", kündigt Rüger an, ohne zu viel zu verraten.

Zuvor müssen die Brumbyer aber noch eine Entscheidung abwarten, nämlich die der Schaffung des Baurechtes. So waren in den vergangenen Wochen die Unterlagen für das Bauprojekt öffentlich ausgelegt worden.

Bisher 20 Einwendungen gegen die Ortsumfahrung

Bis zur Einspruchsfrist am 15. Februar sind beim Landesverwaltungsamt in Halle 20 Einwendungen eingegangen. "Da die Betroffenen ihre Einwendungen zudem auch bei den Kommunen vor Ort einreichen können, sind noch mehr zu erwarten", informiert Denise Vopel von der entsprechenden Pressestelle auf Volksstimme-Nachfrage. Auch Stellungnahmen von Trägern öffentlicher Belange stehen noch aus. Wenn die Einwendungen aus den Kommunen und den Trägern öffentlicher Belange "gesichtet und registriert sind, gehen sie an den Antragsteller, der dazu eine Stellungnahme erarbeitet - die uns zugeht", erläutert Denise Vopel den weiteren Werdegang. Anschließend werde ein Erörterungstermin festgesetzt.

Wie die Pressesprecherin weiter mitteilt, drehen sich die bisher eingegangenen Einwendungen im Wesentlichen um die Flächeninanspruchnahme (mögliche Tauschflächen), befürchtete Vernässung landwirtschaftlicher Böden und bergbauliche Abbaurechte (Kalkstein) in dem betroffenen Gebiet.

Hartmut Rüger bleibt indes weiter optimistisch. Denn: "Für die Anwohner der August-Bebel-Straße ist der Durchgangsverkehr der glatte Horror." Neben der Unterstützung der Landtagsabgeordneten hofft der Sprecher der Bürgerinitiative ebenso auf Hilfe aus der eigenen Stadtverwaltung.