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Leser wollen Halle für Sport- und Musikveranstaltungen / Stadt mit Etatproblemen Wäre ein Veranstaltungszentrum besser als ein Einkaufszentrum?

Von Daniel Wrüske 13.08.2013, 03:14

Schönebeck l "Warum muss es schon wieder ein Einkaufszentrum sein?", fragt unser Leser Achim Goertz zum "Thema der Woche". Der ehemalige Sportlehrer aus Schönebeck bringt einen neuen Aspekt in die Diskussion. "Schönebeck ist eine Sportstadt. Warum konnte man mitten in der Stadt nicht einfach eine Mehrzweckhalle für Sport und Kultur bauen."

Der kleine Nachbarort Eggersdorf (Gemeinde Bördeland), so unser Leser, habe es der großen Stadt Schönebeck mit der Bördelandhalle vorgemacht. "In so einer Halle könnte alles sein: Fußball, Boxen, Musik, ein Oktoberfest", zählt Achim Goertz auf. Warum zögen die Stadtplaner diesen Aspekt nicht in die Beratung in den Standort ein, fragt er.

So gebe es viele marode Sportstätten. Und Musikfreunde würden Unterhaltung im "Braunen Hirsch" Grünewalde finden. "Aber da ist durch das Hochwasser auch viel zerstört und Zwangspause angesagt", so Achim Goertz. Er fordert, dass man mehr auf die Menschen höre. "Wie viele war ich von Anfang an empört, dass noch ein Einkaufszentrum entstehen soll. Jetzt fühle ich mich bestätigt." Ob ein solches Zentrum die Innenstadt belebe, verneint Achim Goertz.

Auch viele andere Leser fragen, warum nicht eine Stadt- und Sporthalle gebaut worden ist, ein großes Begegnungszentrum.

Schönebecks Sport- und Kulturdezernent weiß die Antwort. "Wir müssen das Rad nicht neu erfinden, wir haben alles. Doch die Werterhaltung überfordert uns", sagt er im Volksstimme-Gespräch. Für Vereinssport sei in Schönebeck genügend Raum da. Doch angesichts der prekären Haushaltslage der Stadt lasse die Qualität von Hallen und Anlagen "zu wünschen übrig". "Wir haben hier einen Investitionsstau und müssen ganz ehrlich zugeben, dass wir den in den kommenden Jahren nicht abbauen werden." Unter diesen Haushalts-Prämissen sei an einen kompletten Hallenneubau gar nicht zu denken.

Auch wenn ein privater Investor eine Veranstaltungshalle gebaut hätte, würde die Stadt Folge- und Unterhaltungskosten als Mieter aufbringen müssen. Das werde zum Beispiel an der benannten Bördelandhalle in Eggersdorf deutlich, sagt der Schönebecker Dezernent. Angesichts des Sanierungsbedarfes an den bestehenden Sportstätten aus jetziger Sicht undenkbar, so Joachim Schulke. Er bewertet die Situation in der Schillerstraße aus städtebaulicher Sicht. "Grundsätzlich muss man doch positiv bewerten, dass der Schandfleck der ehemaligen Industriebrache durch das Engagement eines privaten Investors verschwunden ist." Man muss diesem Finanzier auch zugute heißen, so der Dezernent, dass er nach wirtschaftlichen Erwägungen entscheidet, was gebaut wird.