Salineinsel: Jetzt sind Investoren gefragt

Seit dem 6. September ist Schönebeck um einen Bürgerpark reicher. Mit Fördermitteln wurde die Salineinsel umgestaltet. Darüber sprach Volksstimme-Redakteurin Kathleen Radunsky mit Schönebecks Stadtplaner Michael Gremmes.

Volksstimme: Was kann man sich unter dem Bürgerpark vorstellen?

Michael Gremmes: Auf der ehemaligen Industriebrache Salineinsel wurde eine stadtnahe Erholungslandschaft geschaffen, die mit verschiedenen Elementen zur Freizeitgestaltung und kulturellen Nutzung ausgestattet ist: Es gibt ein Beachvolleyballfeld und einen Grillplatz mit Elbblick, eine Liegewiese, einen Aussichtsbalkon an der Elbe, ein Kleinspielfeld für Basketball, Volleyball, Fußball, einen Spielbereich mit mehreren Trimmdich- und Spielelementen, eine kleine Bühne, Sitz- und Liegebänke sowie einen Platz für Veranstaltungen. Das alles steht der Öffentlichkeit seit der Eröffnung jederzeit zur freien Nutzung zur Verfügung.

Volksstimme: Für wen ist der Bürgerpark gedacht?

Michael Gremmes: Der Bürgerpark ist vorrangig für die Schönebecker Bürger für Freizeitgestaltung, sportliche Aktivitäten und Erholungszwecke gestaltet worden. Wir hoffen auch auf die rege Nutzung durch Schulklassen und Sportvereine. Ebenso soll der Park von (Tages-)Touristen genutzt werden.

Volksstimme: Warum ist die Salineinsel überhaupt derart umgestaltet wurden?

Michael Gremmes: Die Umgestaltung zum "Bürgerpark Salineinsel" konnte dank der Internationalen Bauausstellung Stadtumbau 2010 in Sachsen-Anhalt, an der Schönebeck als eine von 19 Städten des Landes teilnahm, auf den Weg gebracht werden. Auf der Grundlage des Bebauungsplanes Nr. 6 "Touristenpark Salineinsel" und der Projektbeschreibung des evaluierten IBA-Projekts Salineinsel ergaben sich die Zielstellungen für die Maßnahme. Die IBA-Maßnahmen wurden mit Mitteln der EU und des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.

Volksstimme: Was wurde genau getan auf der Salineinsel?

Michael Gremmes: Als vorbereitende Maßnahmen erfolgten 2011 der Abriss und die Entsorgung der bestehenden Gebäude, teilweise auch Wegeflächen. Der denkmalgeschützte Salineschuppen wurde erhalten. Das Salzmagazin wurde teilrestauriert, dabei haben wir uns stark an dem historischen Vorbild orientiert. Als letzter Zeitzeuge der Königlichen Saline ist der Stadt sehr an der Erhaltung des Gebäudes gelegen. Seit August 2012 wurden die Landschaftsbauarbeiten durchgeführt, Wege angelegt, Flächen gepflastert, die einzelnen Aktionsbereiche wir Kaiplatz, Betonschwellenzirkel, Sandstrand, Spielfuge, Kleinspielfeld geschaffen sowie Beleuchtung und Ausstattung mit Sitzelementen und Papierkörben hergestellt. Die Fuß- und Radwegbrücke über den Salinekanal wurde errichtet, um auch auf kurzem Wege aus der Altstadt in den Bürgerpark zu gelangen.

Volksstimme: Wie viel Geld hat die Stadt in den Umbau gesteckt?

Michael Gremmes: Der Umbau der Salineinsel hat 1,7 Millionen Euro gekostet. Aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gab es einen Zuschuss von 58 Prozent sowie eine 28-Prozent-Förderung aus der Städtebauförderung des Landes Sachsen-Anhalt. Schönebeck hat das Projekt mit 243740 Euro Eigenmitteln mitfinanziert. Für die Erhaltung und Teilsanierung des Salzmagazins entstanden Kosten in Höhe von 220000 Euro mit derselben Bezuschussung aus EFRE und der Städtebauförderung des Landes.

Volksstimme: Ist der Bürgerpark nun komplett fertig oder folgt hier noch etwas?

Michael Gremmes: Der Bürgerpark ist im Moment mit den finanziellen Möglichkeiten aus der IBA fertiggestellt. Es sind Flächen vorgesehen, für die wir uns eine Entwicklung durch engagierte Investoren wünschen, bestenfalls im touristisch-gewerblichen oder kulturellen wie auch sportlichen Bereich. Das betrifft vor allem die Flächen nahe dem Salinekanal, welche sich für wassersportliche Aktivitäten in Verbindung mit der öffentlichen Nutzung des Kanals anbieten. Mit ähnlichem Hintergrund stellen wir uns eine Verwendung des Salzmagazins vor. Auch für dieses Gebäude suchen wir nach Nutzern.