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Freitagabend überfallen Diebe ein Einrichtungshaus und bedrohen Angestellte mit Waffen Polizei ermittelt nach Raub in alle Richtungen

Von Daniel Wrüske 22.10.2013, 03:11

Nach einem Raubüberfall auf ein Einrichtungshaus in Schönebeck laufen die Ermittlungen der Polizei auf Hochtouren. Spuren werden ausgewertet und Zeugen befragt.

Schönebeck l Die Polizei des Salzlandkreises arbeitet mit Hochdruck an der Aufklärung eines Überfalls in Schönebeck. Am frühen Freitagabend wurde das Dänische Bettenlager in der Stadionstraße das Ziel von Dieben. Sie erbeuteten nach Polizeiangaben 4000 Euro (Volksstimme berichtete).

Die vermeintlichen Täter - nach bisherigen Ermittlungen redet die Polizei von zwei jungen Männern - gingen dabei geschickt, aber auch besonders brutal vor. Denn die Diebe hätten an der Warenschleuse des Einrichtungshauses geklingelt. Zwei Mitarbeiterinnen haben sich zu diesem Zeitpunkt im Lagerraum aufgehalten. Als die Frauen das Klingeln hörten, öffnete eine die Tür. Das nutzen die Männer, um die Angestellten zu überraschen und blitzschnell in das Lager einzudringen. Einer der Täter überwältigte eine Mitarbeiterin, drückte sie zu Boden und bedrohte sie mit einer Pistole, so die Polizei. Der zweite Dieb hatte es auf die andere Mitarbeiterin abgesehen. Fatal: Sie war gerade mit einem Kasseneinsatz unterwegs, in dem sich das Bargeld befand. Auch diese Frau wurde mit einer Waffe bedroht. Als die Täter das Geld hatten, ließen sie von ihren Opfern ab und flüchteten, "in unbekannt Richtung", wie die Polizei mitteilt.

Polizei ermittelt wegen Schweren Raubes

Die Polizei ermittelt jetzt wegen Schweren Raubes. "Ausschlaggebend für die Richtung der Ermittlungen ist, dass die vermeintlichen Täter von Waffen Gebrauch gemacht haben", erklärt Marco Kopitz, Sprecher der Polizei im Salzlandkreis. Zweitrangig sei dagegen, wie viel Geld die Diebe erbeutet hätten.

Noch am Freitagabend hat die Polizei den Tatort in Schönebeck untersucht. Die Ermittlungen gingen am Wochenende weiter. "Unser Kriminaldienst war vor Ort und hat die Spurenlage analysiert", berichtet Marco Kopitz und beschreibt die Arbeit seiner Kollegen aus Bernburg. Doch nicht nur der Tatort wurde von den ermittelnden Beamten unter die Lupe genommen. Die Polizei versuchte auch Informationen von den Mitarbeiterinnen zu erhalten, die Opfer der Täter wurden. "Verständlicherweise stehen die Frauen unter Schock", beschreibt der Polizeisprecher den Zustand der Verkäuferinnen. Noch am Freitag habe es eine Erstbefragung gegeben, so Marco Kopitz. Eine detaillierte Vernehmung der beiden Frauen, von der sich die Polizei weitere wichtige Informationen erhofft, stehe dagegen noch aus. Im Einkaufsmarkt waren die Frauen gestern nicht zu erreichen, sie hatten nach ihrem Freitagsdienst regulär frei.

Polizei ermittelt in alle Richtungen

Weil die Stadionstraße eine viel frequentierte Verkehrszone ist, rund um Supermarkt und weiteren Geschäften viele Passanten unterwegs sind, hofft die Polizei, dass sich noch Zeugen melden. Möglicherweise haben Zeugen das Geschehen selbst, Personen oder Fahrzeuge beobachten können. Die Polizei braucht diese Hinweise. Beschreibungen eines Täters liegen vor (Informationen im Kasten). Aufgrund des frühen Ermittlungstandes macht Marco Kopitz keine genauen Angaben. "Die Polizei stellt sich natürlich Fragen: Wie und warum kam es genau zu diesem Zeitpunkt zu der Tat?", sagt er. Doch um Tendenzen in eine Richtung abzuleiten, sei es noch zu früh. "Unsere Aufgabe besteht im Moment darin, alle vorhandenen Fakten, die wir kriegen können, zu sammeln und zusammen zu tragen."