Ist es eine Frage der Zeit, bis man sich die Tradition nicht mehr leisten kann? Kostenfaktor Osterfeuer

Von Arlette Krickau 03.03.2014, 02:44

Sondermüllentsorgungen und zunehmende Eigenversorgung beim Osterfeuer - die Faktoren sprechen gegen die Tradition.

Calbe l Schneezäune sind nicht das Material, aus dem Osterfeuer gemacht sind. Trotzdem wurden sie in den vergangenen Tagen am Rodweg, dem Platz für das Osterfeuer, abgelagert, wie Sven Lehmann in der Volksstimme am Mittwoch berichtete. "Ich kann den Ärger von Sven Lehmann verstehen, denn wir haben in jedem Jahr an den Osterfeuerplätzen in Gottesgnaden, Schwarz, Trabitz und insbesondere Calbe mit solchen Ablagerungen zu kämpfen und enorme Kosten zur Beseitigung des Mülls", ärgert sich auch Ordnungsamtschef Rainer Schulze. Man könne sich gar nicht vorstellen, was alles auf diesem Weg entsorgt werden würde, sagt er. Diese Vorkommnisse würden jedes Jahr wieder die Frage in der Verwaltung aufwerfen, ob man diese traditionellen Feuer auch zukünftig noch genehmigt, denn die Kosten der Vor- und Nachbereitung nehmen von Jahr zu Jahr zu. Speziell durch den illegal dort abgestellten Müll. Auch Veranstalter Harald Wanger, "Brauner Hirsch", wägt mittlerweile von Jahr zu Jahr ab, ob er das Traditionsfeuer stattfinden lässt. Denn auch die Selbstversorgung der Leute nimmt stetig zu. "Der Umsatz ist jedes Jahr zurückgegangen, obwohl es immer gut besucht ist. Doch die Kosten bleiben für mich die gleichen: Toiletten, Strom, Genehmigungen, Personal, ... Das lohnt sich bald nicht mehr", sagt er. Außerdem müsste er am Folgetag unzählige Flaschen, die die Besucher hinterlassen, einsammeln und Glutwache schieben, wenn wieder falsches Material abgelagert wurde wie Baumwurzeln. "Früher hat der Bauhof manches noch beräumt, doch das ist rechtlich nicht mehr möglich", bedauert Wanger.

In diesem Jahr haben sich beide Parteien noch einmal für das Osterfeuer entschieden, da es eine alte Tradition ist. Geplant ist das Feuer in Calbe am 19. April ab 19 Uhr - wie immer am Rodweg. Wie es im nächsten Jahr aussieht, steht aber noch in den Sternen. Man will sich dieses Jahr noch einmal ein Bild machen. Man hofft, dass es jetzt beim Baum- und Grünschnitt bleibt, der abgelagert wird, dass es sich irgendwie rechnen lässt und dass die Nacharbeiten sich in Grenzen halten werden.