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Museumsförderverein gibt 2000 Euro zu den Umbauarbeiten dazu / Schönebecker und Kreis erwarten Hilfe vom Land Abnahme des Referenzfensters ist Startschuss für Arbeiten im Kreismuseum

Von Daniel Wrüske 25.01.2011, 05:27

Die historische Eingangstür des Schönebecker Kreismuseums in Bad Salzelmen ist bereits in einer Spezialfirma und wird renoviert. Heute wird eines der neuen Fenster von den zuständigen Behörden begutachtet – ein sichtbares Zeichen für die geplanten Umbauarbeiten in der Kultureinrichtung.

Schönebeck. Vergangenen Freitag warteten Museumschef Rüdiger Radicke und Vertreter des Museumsfördervereins gespannt auf Sachsen-Anhalts Kulturministerin Prof. Dr. Birgitta Wolff (CDU). Das Empfangskomitee staunte nicht schlecht, als zeitgleich zur Ministerinnenlimousine auch ein Transportfahrzeug auf den Hof des alten Salzemer Rathauses bog. Auf der Ladefläche eines der Fenster, die zukünftig die Frontseite des Gebäudes zieren sollen: ein sogenanntes Referenzfenster.

Bevor die Fenster eingebaut werden, müssen nämlich verantwortliche Behörden ihr Einverständnis geben. Das ist heute Morgen der Fall. Neben der Firma aus Staßfurt, die die Fenster baut, sind ab acht Uhr auch Vertreter des Museumsfördervereins und – für die anstehenden Entscheidungen sehr wichtig – der Denkmalschutzbehörde vor Ort. Sie werden die Arbeit begutachten. Geben die Experten grünes Licht, bedeutet das das offizielle Startsignal für den Aus- und Neubau aller Fenster. "Wir fangen bewusst mit den Fenstern an der Forderfront an", sagte Fördervereinsmitglied Olaf Busch. Das Gesicht des Hauses zum Markt hin solle in neuem Glanz erstahlen, so der stellvertretende Vorsitzende. Hinter diesen Gedanken stünden ganz praktische aber auch symbolisch- öffentlichkeitswirksame Er- wägungen. "Die Leute sehen: Hier passiert etwas mit dem Museum!" Außerdem beginnen die Innenausbauarbeiten direkt im Vorderhaus. So entsteht in einer ersten Bauphase ein Multimediaraum, in dem Besucher audio-visuell erleben, wie das Museum, aber auch der Landkreis oder der Museumsförderverein sich vielfältig präsentieren. Kassenbereich, Ratsherrenraum, Geologie und Salzgeschichte werden neu organisiert und modernisiert.

Verein engagiert sich – auch finanziell

Für diesen Bauabschnitt stellen der Landkreis 37 000 Euro zur Verfügung, das Land Sachsen-Anhalt 40 740 Euro und die Salzlandparkasse 15 000 Euro zusätzlich für den Multimediaraum. Die Mitglieder des Museumsfördervereins, die in vielen unzählbaren freiwilligen Arbeitsstunden für die Kultureinrichtung wirken, bringen selbst 1000 Euro in der ersten wie auch in der zweiten Bauphase ein. "Für uns ist das sehr viel Geld. Wir wollen aber mit unserem Eigenbeitrag zeigen, dass wir nicht nur die Hand aufhalten, sondern uns selbst aktiv am Museumsumbau beteiligen – auch finanziell", sagt Olaf Busch. Im Museumsförderverein gibt es 90 Mitglieder, 35 aktive kümmern sich um die regelmäßig anfallenden Aufgaben.

Der stellvertretende Vorsitzende berichtet vom zweiten Bauabschnitt: Die Bibliothek im Obergeschoss wird geräumt, hinein zieht die Museumsverwaltung. In die ehemaligen Verwaltungsräume sollen dann Exponate der Kreisgrabenanlage Pömmelte und die Dokumentation der Ausgrabungen kommen. Für die Umbauarbeiten hat der Förderverein ursprünglich rund zwei Jahre eingeplant. Nun gehen aber alle Beteiligten davon aus, dass es länger dauern wird. "Bei den Arbeiten gibt es nicht nur museale, sondern oft auch bautechnische Über- raschungen", sagt Olaf Busch. Auf die Gegebenheiten, die ein historisches Gebäude mit sich brächte, müsste man flexibel reagieren.

Land will Förderung akzentuieren

Und das Geld bleibt eine entscheidende Frage. Das Land hat 20 000 Euro für 2011 in Aussicht gestellt, auch der Kreis stellt Mittel in den Etat ein. Doch die Summen reichen nicht aus, um das Haus zu einem "Zentrum der kulturellen Bildung" im Salzland zu machen, so wie es der Kreis plant. Aus diesem Grund fand ein Arbeitsgespräch zwischen Kultusministerin Birgitta Wolff, den Landtagsabgeordneten Petra Grimm-Benne und Gunnar Schellenberger, Kreis- und Museumsvertretern statt. Die offizielle Zusage für mehr Geld gab es aus Magdeburg dabei nicht, aber den Hinweis, das sogenannte Schulbudget für außerschulische Lernorte gezielt an Kultureinrichtungen bringen zu können, wenn vor Ort strategische Partnerschaften entstehen.