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Mit Bildern der Calbenser Künstlerin Jutta Gampe präsentiert soziokulturelles Zentrum Treff eine neue Ausstellung Vielleicht der weiblichste Versuch, seit es Malerei gibt

Von Ulrich Meinhard 29.04.2014, 03:18

Schönebeck l Mit der jüngsten Ausstellungseröffnung im soziokulturellen Zentrum "Treff" gab es am Sonnabend Frauenpower von der ganz und gar angenehmen Art. Mit Jutta Gampe stellt eine Person ihre Bilder aus, die ihren Stil und künstlerisch zu einem qualitativ beeindruckenden Ausdruck gefunden hat.

"Wie wirkt was ich versuche - wie versuch ich was ich sehe" hat die Calbenserin ihre Exposition überschrieben. Ein Wortspiel, das erst einmal auf die geistige Zunge gelegt werden muss, um einen weiterführenden Widerhall im eigenen Denken zu finden. Der Satz ist Beleg dafür, dass Jutta Gampe sich den Dingen eher mit sanfter Hand denn mit rigorosen Interpretationsansprüchen nähert. Ihrer zurückhaltenden Art haften keine Allüren an, dafür aber Feingeistigkeit, Kunstsinn und Sensibilität.

So wie das Leben als solches immer nur ein Versuch ist, Wege zu gehen, sie auszuprobieren und manchmal sogar neue zu wagen, ist auch die Kunst ein schier unerschöpfiches Spielfeld für eigene Ausdrucksformen. Das hat Jutta Gampe für sich erkannt und so erklärt sich ihre Vielfältigkeit. Es gibt Zeiten, in denen sie sich auf die Aquarellmalerei konzentriert, dann wieder widmet sie sich dem Zeichnen. Mit Hingabe, mit Leidenschaft jeweils, aber nicht unter dem Anspruch der Ausschließlichkeit. Ebenso gehören die Fotografie, das Schreiben von Gedichten und seit knapp fünf Jahren auch das Klavierspiel zu den Passionen der Künstlerin.

"Sie braucht diesen Wechsel wie die Jahreszeiten, die sich abwechseln", bemerkte Claudia Böse in ihrer Laudatio im vollbesetzten Saal des Treff. "Sie traut sich, mit der Neugier eines Kindes durch die Welt zu reisen. Und das meine ich ganz positiv", fügte sie hinzu. In ihren Bildern gebe die Künstlerin nichts vor, sondern lasse Raum für Fantasie und lade ein zum Verweilen.

Und auch die dritte Hauptperson der Vernissage war weiblich. Jutta Gampe hatte ihre Klavierlehrerin Mandy Götz gebeten, die Veranstaltung musikalisch zu umrahmen. Die Magdeburgerin war der Bitte gerne nachgekommen und spielte Stücke von Beethoven, Grieg sowie eine Filmmusik aus dem Streifen "Die fabelhafte Welt der Amelie".

Zu den Lehrern von Jutta Gampe zählen Günther Kraatz, Karl Raabe, Hans Both und Paul Ghandi, seit 2012 gehört Jutta Gampe der Malgruppe Bernd Blum in Magdeburg an.

Mit der Malerei hat sie während ihrer Tätigkeit bei der Volkshochschule angefangen. Ihre ersten Bilder entstanden in beengten Verhältnissen daheim, sie malte einfach auf der Erde. Zu ihrem 50. Geburtstag erhielt sie von ihrem Ehemann die Zusage eines Ateliers. Daran arbeitete der Beschenkende dann aber noch zwei Jahre. Heute wird dieser Raum der Muse oft genutzt von anderen Künstlern oder kunstsinnigen Menschen zum gegenseitigen Austauch.

Die Ausstellung kann bis zum 29. August jeweils montags, dienstags, donnerstags, freitags von 10 bis 16 Uhr, mittwochs, von 10 bis 18 Uhr in Augenschein genommen werden. Weitere Vereinbarungen sind möglich unter der Rufnummer (03928) 67522 oder per E-Mail unter: skztreff@t-online.