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  7. Friedwald soll im Sommer eröffnet werden

Stadtpolitik berät aktuell die Satzung / Unternehmen bereitet Forstbegehung vor Friedwald soll im Sommer eröffnet werden

Naturnahe Bestattung im Grünen: In einem Waldstück bei Elbenau soll im
Sommer ein Friedwald eröffnet werden. Dazu läuft jetzt das
Genehmigungsverfahren. Unklar war bisher noch, ob ein Radweg weiter
benutzt werden kann, der das Areal passiert.

Von Daniel Wrüske 06.05.2014, 03:19

Schönebeck/Elbenau l In wenigen Wochen soll der Friedwald bei Elbenau als naturnaher Bestattungsort eröffnet werden. Das sagt Corinna Brod, Sprecherin der Betreiberfirma Friedwald GmbH. "Wir rechnen damit, dass wir im Sommer beginnen können, hoffen, dass es bereits im Juni klappt." Abhängig sei ein Eröffnungstermin vom weiteren Verlauf des Genehmigungsverfahrens. Der Schönebecker Stadtrat wird am 15. Mai einen Beschluss zur Satzung fassen. Das Papier wird aktuell in den Fachausschüssen beraten und findet Zustimmung. Die Satzung regelt den Betrieb des Fried- waldes - von den Öffnungszeiten über die Benutzungsregeln bis hin Ruhezeiten und Pflege. Entscheidet die Politik positiv, hat Friedwald alle Vorkehrungen getroffen, um den Friedhof im Grünen einzurichten. Mit Experten, Förstern des Landesforstes, werde es Begehungen geben, sagt Corinna Brod. "Wir werden den Wald dabei auszeichnen." Friedwald bietet an, dass Urnen an Bäumen bestattet werden. "Es gibt Familien-, Paar- oder Gemeinschaftsbäume", erklärt die Sprecherin. Unterschiedlich farbige Bänder würden die Formen kennzeichnen. Weil Friedwald 99 Jahre Ruhezeiten garantiert, müssen die Bäume auch entsprechend wachsen. "Das können die Förster gut beurteilen." Die Baumwahl gründe auf einer "Mischung aus Wissen, Erfahrung und Gefühl", sagt Corinna Brod. Ihr Unternehmen habe eigene Vergleichswerte, wie viele Plätze gebraucht werden. Manchmal gebe ein Baum selbst vor, welche Bestattungsform zu ihm passe. "Wenn es beispielsweise sich umschlingende Äste gibt, ist das ein idealer Partnerbaum", nennt Corinna Brod ein Beispiel. Innerhalb von vier Wochen könne die Begehung abgeschlossen sein.

Im März 2012 wurde im zeitweiligen Ausschuss für Friedhofswesen das Friedwald-Konzept vorgestellt, im Mai stimmte der Stadtrat zu, bei Elbenau eine solche Ruhestätte zu errichten. Die Verwaltung sollte die Verhandlungen aufnehmen. Aus dem Stadtrat heraus gab es jetzt Kritik in den Fachausschüssen, dass alles so lange gedauert habe, bis jetzt eine Satzung stehe. Das Rathaus begründet, dass sich Stadt, Landkreis und Landesverwaltungsamt erst intern abstimmen mussten. Corinna Brod berichtet aus dem Alltag ihres Unternehmens, dass Ge- nehmigungsverfahren zwischen 8 Wochen und 7 Jahre dauern könnten. In Schönebeck habe es keine bewussten Verzögerungen gegeben, sagt die Friedwald-Sprecherin.