Minister übergibt Bescheide / Land plant kommunalen Hilfsfonds Flutschäden beheben

Von Ulrich Meinhard 24.05.2014, 03:19

Mit fünf Bewilligungsbescheiden in der Hand hat Landesumweltminister Hermann Onko Aeikens gestern Schönebeck besucht. Flutschäden können nun beseitigt werden.

Pretzien l Idyllisch sieht es aus, am Pretziener Wehr. Dort, wo vor einem Jahr allmählich das Wasser stieg und zu einer bis dahin nicht bekannten Flutwelle anschwoll, hat Sachsen-Anhalts Umweltminister Hermann Onko Aeikens (CDU) gestern die ersten Bewilligungsbescheide für Arbeiten übergeben, mit denen Schäden der Juniflut 2013 im öffentlichen Raum beseitigt werden können. Mit den Wegen geht es los. Sie sind damals zum Teil direkt vom Hochwasser oder indirekt durch das Befahren mit schwerer Technik beschädigt worden.

Insgesamt reicht das Land über den Ausbauhilfefonds in fünf einzelnen Bescheiden fast 980000 Euro an die Stadt Schönebeck aus. Alles in allem hat die Elbestadt 55 Anträge gestellt, sieben sind bisher bewilligt worden.

Aeikens war schon oft in Schönebeck. Zu seinen Besuchen sagte er: "Wir haben es hier fast immer mit Wasser zu tun." Er verwies damit auch auf die Grundwasserproblematik. Seine weiteren Worte hörte Schönebecks Oberbürgermeister Bert Knoblauch (CDU) gern: "Wir lassen Sie nicht allein. Wir bleiben eng beieinander, um die Probleme zu lindern."

Die Bewilligungsbescheide verteilen sich wie folgt:

- 345000 Euro für die Instandsetzung eines Zufahrtweges in Pretzien

- noch einmal 75000 Euro

- sowie 332000 Euro für ähnliche Maßnahmen in Pretzien

- 90500 Euro für die Instandsetzung eines Weges in Ranies

- 136000 Euro für Rohrleitungsdurchlässe in Ranies und Pretzien.

"Sie sind uns immer herzlich willkommen", sagte Knoblauch mit den fünf grünen Ordnern in der Hand, die ihm Aeikens überreichte. Das Dankeschön des Oberbürgermeisters bezog sich zudem auf die Unterstützung des Landesministeriums bei der Planung des Abfanggrabens entlang der Schönebecker Ortsumgehung, Kostenpunkt rund 4,5 Millionen Euro. Zur Realisierung müssen allerdings eine Fülle rechtlicher Fragen geklärt werden, aber auch die Kostenübernahme für die Pflege des Grabens. "Ausschreiben, durchführen, abrechnen. Viel Arbeit - und wir haben nur wenig Personal", stellte Knoblauch klar. Deshalb sei die Unterstützung des Umweltministeriums vor allem hinsichtlich der rechtlichen Beratung so begrüßenswert und hilfreich.

Übrigens will das Land mit einem kommunalen Hilfsprogramm mit 20 Millionen Euro Flutschäden in kleinen Orten (etwa an Ufermauern) und den Aufbau und die Ausrüstung von Wasserwehren unterstützen. Die Förderung soll 80 Prozent betragen.