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Kreiswirtschaftsbetrieb betreibt weiterhin Anlage in Schönebeck / Entgeltordnung gilt ab Januar Handwerker werden Bauschutt los

Von Kathleen Radunsky-Neumann 02.12.2014, 02:13

Gute Nachrichten für Private und Handwerksbetriebe: Auf der Deponie in Schönebeck wird wieder Bauschutt in größeren Mengen angenommen. Dafür wurden die Preise des Kreiswirtschaftsbetriebs neu kalkuliert.

Schönebeck l Bauschutt fällt hier und da an - ob auf Großbaustellen oder kleinen privaten. Dieser Bauschutt muss fachgerecht entsorgt werden. Eine Möglichkeit bietet der Kreiswirtschaftsbetrieb, der dazu eine Bauschuttrecyclinganlage auf der Deponie in Schönebeck betreibt. Jedoch stand dieses Angebot für die privaten wie auch gewerblichen Handwerker seit August auf der Kippe (Volksstimme berichtete).

"Wir hatten keine Entsorgungswege", sagt Ralf Felgenträger, Leiter des Kreiswirtschaftsbetriebes. Denn bisher wurden die abgegebenen mineralischen Stoffe vor Ort recycled, geschreddert und für den eigenen Deponiebau benutzt. Das Material wurde in der Anlage in Schönebeck und in Bernburg verwendet. Doch der Bedarf ist nun nicht mehr da. Und damit stand auch der wirtschaftliche Zweck für den Kreiswirtschaftsbetrieb in Frage.

Nun, während der Sitzung des Betriebsausschusses in der vergangenen Woche hat Betriebsleiter Ralf Felgenträger darüber informiert, dass kurzfristig neue Entsorgungswege gesucht und gefunden wurden - das war ein Anliegen der Mitglieder in der vorangegangenen Sitzung. Deshalb habe der Betrieb auch eine neue Entgeltordnung verfasst, die den Mitgliedern des Ausschusses zur Abstimmung vorgelegt wurde.

"Wir haben neu und kostendeckend kalkuliert", erklärt Felgenträger. Demnach gehen die Verantwortlichen davon aus, dass jährlich 1800 Tonnen Beton, 4000 Tonnen Ziegel sowie 5000 Tonnen Gemische aus Beton, Ziegel, Fliesen und Keramik in der Bauschuttrecyclinganlage in Schönebeck abgegeben werden. Insgesamt wird in der Bedarfsberechnung von 11850 Tonnen Bauschutt pro Jahr ausgegangen.

Das bedeutet, dass beispielsweise für die Abgabe von einer Tonne Beton an der Bauschuttrecyclinganlage in Schönebeck 25,70 Euro veranschlagt werden. Für Mineralien wie Sand und Steine werden je Tonne 16,30 Euro fällig. Der höchste Preis je Tonne betrifft Ziegel, Fliesen und Keramik, wofür 28,20 Euro gezahlt werden müssen.

Der Bauschutt, der in der kreiseigenen Anlage in der Elbestadt verarbeitet wird, soll im Anschluss an andere Anlagen beziehungsweise Firmen verkauft werden. Damit sind Entsorgungswege gefunden. Das findet lobende Worte von Landrat Markus Bauer. "Das ist ein deutliches Zeichen, wie wir uns als Dienstleister aufstellen", sagt er. Seiner Meinung nach sei das Angebot gut, und zwar für alle Salzländer.

Lediglich Georg Hamm (CDU) regt an, dass es "für eine bessere Transparenz angebracht wäre, wenn wir einen Vergleich der alten und neuen Preise erhalten". Den Hinweis nimmt Felgenträger auf.

Am Ende stimmen die Mitglieder des Betriebsausschusses einstimmig für die Entgeltordnung. Sollte auch der Kreistag am 17. Dezember diesem Votum folgen, so tritt die Entgeltordnung am 1. Januar 2015 in Kraft.

Übrigens: Hätte der kreiseigene Betrieb den Bauschutt nicht mehr in größeren Mengen angenommen, hätte das vorwiegend Auswirkungen für die Handwerker im Altkreis Schönebeck nach sich gezogen. Denn wie Ralf Felgenträger im Volksstimme-Gespräch informiert, würden im Raum Aschersleben und Bernburg mehrere private Anlagen ein solches Angebot vorhalten.