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  7. Wie drei "Birken" ihr Publikum verzaubern

Ensemble "Beriska" gab in Werkleitz einen tiefen Einblick in die Wärme, Tiefe, Heimatliebe und Zärtlichkeit der ukrainischen Seele Wie drei "Birken" ihr Publikum verzaubern

Von Thomas Linßner 16.12.2014, 02:13

Im kommenden Jahr soll die Orgel der Werkleitzer Katharina-von-Bora-Kirche wieder bespielbar sein. Jetzt fand dort ein Konzert ukrainischer Musikstudentinnen statt, das gut in die Adventszeit passte.

Tornitz-Werkleitz l Ein stimmungsvolles Konzert erlebten die Besucher der Werkleitzer Katharina-von-Bora-Kirche, als das Trio "Beriska" aus Kiew dort gastierte, das in typisch ukrainischer Landestracht auftrat. Die zwar kalte aber in warmes Kerzenlicht getauchte Kirche bot mit ihrem strahlend-schönen Weihnachtsbaum dazu das passende Ambiente.

Kiewer Hochschule

Eingeladen hatte die Kirchengengemeinde, die einmal pro Jahr ein solches Konzert in der Werkleitzer Kirche machen möchte.

Beriska heißt auf Deutsch Birke. Eine Hommage der drei Musikstudentinnen der Kiewer Hochschule an ihre Heimat, wo endlose Birkenwälder die Landschaft zieren. Stimmgewaltig verzauberte "Beriska" die Zuhörer gleich vom ersten Ton an. Vokale Ausdruckskraft gepaart mit Temperament und Hingabe zeichnete das Gesangs- trio, das stimmlich wunderbar harmonierte, aus. Und es wurde mal wieder deutlich: Die russische und ukrainische Seele klingt in Moll, die deutsche in Dur. Wenn man von russischer Volksmusik spricht, so steht dieses Wort stellvertretend für die drei ostslawischen Völker Ukrainer, Russen und Weißrussen.

"Beriska" gab mit seiner traditioneller Musik einen tiefen Einblick in die Wärme, Tiefe, Heimatliebe und Zärtlichkeit eben dieser ukrainischen Seele. Das besondere an dieser Musik ist die Kombination von Bandura und Gesang mit der Bajan, einer osteuropäischen Form des Akkordeons.

Die Bandura ist ein 70-saitiges traditionelles Saiteninstrument, das eine etwa sechshundertjährige Geschichte aufweist. Ihr Klang erinnert an die keltische Harfe. Die Spielerinnen hielten es wegen des riesigen Resonanzkörpers nicht wie eine Gitarre, sondern im rechten Winkel zum Körper.

Zum Repertoire des Trios gehörten neben kirchlichen Gesängen auch Volkslieder und vertonte Texte berühmter ukrainischer Dichter. Auch das östereichisch-deutsche Weihnachtslied "Stille Nacht, heilige Nacht" wurde auf ukrainisch gesungen.

Nach dem Konzert lud die Kirchengemeinde in die Winterkirche zum geselligen Beisammensein bei angenehmeren Temperaturen ein.

Annette Dunkel, Vorsitzende des Gemeindekirchenrates Tornitz-Werkleitz, konnte dort mit Neuigkeiten aufwarten, die im kommenden Jahr anstehen. Dann soll die 1718 gebaut Orgel spielbar gemacht werden. Die Sanierungskosten belaufen sich auf etwa 22 000 Euro. Doch zuvor müssten auch Decke, Dach und Wände des Gotteshauses saniert werden.