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Bei Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Lödderitz verkündet Mündliche Zusage zum Bau neuer Gerätehäuser ist da

Von Thomas Linßner 05.01.2015, 02:14

Die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Lödderitz fand zum zweiten Mal in der Alten Schule statt, weil das Depot noch hochwassergeschädigt ist. Doch es gibt hoffnungsvolle Signale für einen Ersatzbau in diesem Jahr.

Lödderitz l Genau vor einem Jahr überbrachte Stadtwehrleiter Detlef August die gute Nachricht: In Lödderitz soll ein neues Feuerwehrgerätehaus gebaut werden. Man suchte damals nur nach einem geeigneten Baufleck, der im hochwassersicheren Bereich liege. Doch danach ging viel Zeit ins Land; es mussten verschiedene Anträge gestellt, Nachweise erbracht und Projekte erarbeitet werden.

Nun konnte Amtsleiterin Karin Knopf, die in Vertretung von Bürgermeister Jens Strube gekommen war, verkünden: Die mündliche Zusage für Ersatzbauten neuer Feuerwehrgebäude in Lödderitz und Breitenhagen liegt vor - den schriftlichen Bescheid erwarte man in den nächsten Tagen. Kostenpunkt in Lödderitz: 570000 Euro.

"Die Wehr braucht dringend Kameraden als Atemschutzgeräteträger sowie zur Ausbildung Technische Hilfeleistung."

Ortswehrleiter Helmut Maczulat hielt seinen Jahresbericht ganz zeitgemäß per Power-Point-Präsentation.

"Die Wehr braucht dringend Kameraden als Atemschutzgeräteträger sowie zur Ausbildung Technische Hilfeleistung", mahnte er gleich zu Beginn. "Auch wäre es schön, wenn einige Jugendliche den Weg zu uns finden würden."

Die Feuerwehr Lödderitz/Rajoch hat 22 Kameraden, wovon 18 zu den aktiven Einsatzkräften zählen. Laut Helmut Maczulat sei die Dienstbeteiligung durchwachsen. Er schlüsselte sie genau auf: Während vier Kameraden zu 95 Prozent an den Ausbildungen teilnehmen, sei die Beteiligung der anderen verbesserungswürdig. So sei beispielsweise nur ein Atemschutzgeräteträger nicht verantwortbar. "Es hatte sich ein zweiter Kamerad zur Prüfung angemeldet, der aber dann erkrankt ist", sagte der Ortswehrleiter entschuldigend. Die Prüfung solle aber demnächst nachgeholt werden.

Maczulat hofft durch den Neubau eines Gerätehauses hinter der Alten Schule auf einen "Motivationsschub" seiner Leute. Das sieht auch Stadtwehrleiter Detlef August so, der Tacheles sprach: "Ich bin der Letzte, der jemand rausschmeißen will. Aber wenn jemand immer wieder fehlt, muss man ihm sagen, dass er bei der Freiwilligen Feuerwehr nichts zu suchen hat."

Die Lödderitzer Wehr wurde im vergangen Jahr nur zu einem Mähdrescherbrand gerufen. Helmut Maczulat machte auf das Jubiläum des Einsatzfahrzeuges aufmerksam, das in diesem Jahr 20 Jahre alt wird. "Es sind aber noch immer die ersten Reifen drauf", so der Ortswehrleiter, "da müssen wir was tun." Während Detlef August den guten Zustand der Bereifung für verantwortbar hielt, machte Tino Puder - er vertrat den Kreisbrandmeister - auf die Forderungen der Feuerwehr-Unfallkasse aufmerksam: "Nach so vielen Jahren sind die alten Reifen knochenhart. Da müssen neue drauf." Auch Puder sprach die fehlenden Atemschutzgeräteträger an. (Diese müssen gute konditionelle Voraussetzungen mitbringen, um die ärztliche Untersuchung und damit die Prüfung zu bestehen.) Da sei es wenig tröstlich, dass auch so große Feuerwehren wie Aschersleben dieses Problem haben.

In seinem Bericht verwies Helmut Maczulat zufrieden auf den neuen Löschwasserbrunnen im Ortsteil Rajoch. Karin Knopf konnte zu diesem Thema ebenfalls etwas Positives beisteuern: Zwei Löschwasserbrunnen in Lödderitz werden über das Hochwasserschadensprogramm saniert.

Zu kollektivem Unmut führte die Aussage des Landesbetriebes für Hochwasserschutz (LHW), die von Wildschweinen zerwühlten Deichabschnitte im Notfall mit Folie zu schützen. "Wer soll die Folie bei diesen zugewachsenen Wegen dort hinbringen und vor allem verlegen?", fragte Detlef August. Auch Tino Puder warnte davor, sich beim Verlegen der zentnerschweren Rollen auf die Feuerwehr zu verlassen. "In solchem Fall muss der LHW selbst eine Firma beauftragen", sagte Puder.

An die Stadt Barby gewandt kritisierte Ortsbürgermeister Michael Kromer die mangelhafte Kommunikation zwischen Verwaltung und den Ortsteilen. "Manche Dinge erfahre ich erst, wenn ich die Zeitung aufschlage", so der Ortsteilchef.