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Historischer Münzpräger kommt mit schwerem Gerät zur 1050-Jahrfeier Zum Jubelfest werden Gold- und Silbermedaillen geprägt

Von Thomas Linßner 07.04.2015, 03:25

Wenn im Juni in Groß Rosenburg die 1050-Jahrfeier begangen wird, kann man bei einem Schauprägen dem Münzmeister über die Schulter schauen, der Gedenkmedaillen prägt. Sie tragen allesamt das Festlogo, bestehen aus Zinn, Kupfer, Silber und Gold.

GroßRosenburg l "Wenn ich nicht die Erfahrung schon in Barby gemacht hätte, wären mir Zweifel gekommen", gesteht Ortsbürgermeister Michael Pietschker. Denn nicht nur Medaillen aus Kupfer oder Zinn sollen am 20. und 21. Juni geprägt werden, sondern auch aus Gold und Silber. Kostenpunkt für die limitierten Auflagen: 333er Gold kostet 295 Euro, 999er sogar 695 Euro (vorbehaltlich Schwankungen der Edelmetallpreisnotierung). Sie müssen allerdings bis Ende Mai vorbestellt werden.

Pietschker kam als Festorganisator 2011 in Barby ins Staunen, als zur dortigen 1050-Jahrfeier ebenfalls die edlen Medaillen verkauft wurden. Nach anfänglicher Skepsis musste er feststellen, dass "nicht wenige Bürger" ihre Bestellungen für die "Goldtaler" bei ihm abgaben. "Wer das Geld übrig hat und ein Stück limitierte Heimat zu Hause haben möchte, der macht das eben", schöpft Michael Pietschker aus seiner Erfahrung.

"Normalverbraucher" bekommen es freilich billiger: Gedenkmedaillen aus Kaiserzinn, Messing, Kupfer und Bi-Metall kosten pro Stück 4 Euro, das auf 300 Stück limitierte Feinsilber 28 Euro.

Sie alle tragen auf der Vorderseite das von Bernd Wehling entworfene Festlogo, auf der Rückseite eine Ansicht der Rosenburg.

Das Schauprägen findet am 20. und 21. Juni im Stile mittelalterlicher Münzprägetechnik durch die Firma Simm statt. Ihr drei Meter hoher und rund 500 Kilogramm schwerer Fallhammer wurde zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert zum Prägen von Münzen und Medaillen benutzt.

Die Wirkungsweise der sehr massiven Maschine ist so einfach wie beeindruckend. Ein Gewicht von 42 Kilo fällt nach unten, schlägt auf einer nur münzengroßen Fläche auf, auf die ein passender Metallrohling gelegt wurde. Je nach Fallhöhe entspricht dies einem Aufschlagdruck von rund 30 bis 50 Tonnen. Mit einem lauten Knall entsteht zwischen dem Ober- und dem Unterstempel bei jedem "Schlag" ein kleines Kunstwerk.

Wer silberne und goldene Gedenkmedaillen vorbestellen möchte, kann das nach Ostern in den Geschäften Kläge, Lotto-Ernst oder bei Michael Pietschker direkt tun.

Darsteller für den Festumzug

Bei einem Besuch im Kostümfundus des Theaters Magdeburg organisierte der Ortsbürgermeister außerdem zahlreiche historische Kostüme für den Festumzug der 1050-Jahrfeier. "Dafür werden immer noch Akteure gesucht", informiert Pietschker. Der Festumzug, der am 20. Juni ab 11 Uhr starten soll, will die Rosenburger Geschichte von 965 bis zur heutigen Zeit widerspiegeln. Willkommen sind Einzelpersonen oder auch ganze Familien, die in historische Gewänder schlüpfen oder ein Schaubild präsentieren möchten.

Die Meldebögen für die Beteiligung sind heraus gegeben worden und der Festkoordinator wartet auf zahlreiche Rückmeldungen. Wer keinen Meldebogen bekam und doch Interesse an einer Beteiligung hat, kann sich auch gerne direkt bei Michael Pietschker melden. Der Umzug bewegt sich von der Zerbster Straße in Groß Rosenburg über die Fabrikstraße, Gartenstraße, Töpferstraße, Hauptstraße, Georgsplatz bis hin zur Burgruine in Klein Rosenburg.

Der Bürgermeister wünscht sich zudem, dass das Doppeldorf beim Fest üppigen Fahnenschmuck trägt. Eine Zweitauflage der Rosenburger Fahne ist bereits beauftragt. Telefon (0177) 5250762