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Hochwasserfolgen 891000 Euro für die Sportplatzsanierung

Der Ortsteil Barby erhält 891000 Euro für die Sportanlage "Gribehner Weg". Sie war während des Hochwassers 2013 stark beschädigt worden. Innenminister Holger Stahlknecht und Manfred Maas, Chef der Investitionsbank, überbrachten den Zuwendungsbescheid.

02.05.2015, 07:19

Barby l "Eigentlich ist es gar nicht gut, dass es hier so nach Idylle aussieht", raunte SSV-Vorsitzender Steffen Grafe seinem Nebenmann zu. Beim Übergabetermin schien die Sonne, Lerchen tirilierten, tausende gelbe Löwenzahnblüten hübschten die Sportanlage auf. Doch die Realität sieht anders aus. Grafe: "Der Rasenanteil sollte 83 Prozent betragen - hier sind es nur 19."

"Wenn Sie einen Trabbi hatten, bekommen Sie als Ersatz keinen Golf. Haben sie einen alten Golf, bekommen sie aber einen neuen."

Das sahen auch die Fördermittelüberbringer so. "Das Juni-Hochwasser 2013 hat uns alle gefordert. Land, Bund und EU haben ein einmaliges Hilfspaket geschnürt. Mit dem Aufbauhilfefonds wurde Kommunen, Unternehmen und Wohneigentümer unter die Arme gegriffen. Fest steht: Ein solches umfangreiches Hilfsprogramm wird es nicht wieder geben", betonte Sportminister Holger Stahlknecht am Donnerstag in Barby. Gemeinsam mit Manfred Maas übergab er einen Hochwasserbescheid über rund 891000 Euro an Barbys Bürgermeister Jens Strube.

Mit diesem Bescheid sind nunmehr landesweit 22,1 Millionen Euro für 143 Sportstätten ausgereicht worden. Stahlknecht ergänzte: "Knapp zwei Jahre danach sind noch nicht alle Schäden behoben. Gerade für die Kommunen ist es ein zusätzlicher Aufwand. Darum wissen wir."

Die Sportanlage am Gribehner Weg wurde von Drängewasser überflutet. Zwei Sportplätze standen bis zu 30 Zentimeter im Wasser, das Kleinspielfeld zur Hälfte. Die Rasentragschicht muss komplett ausgetauscht werden. Der Einbau einer Drainage ist dringend notwendig. Dies entspricht dem neuesten Stand der Technik und verbessert den Abfluss des Wassers nach starken Regenfällen. Darüber hinaus wird unter anderem die Leichtathletikanlage mit Kugelstoßplatz und Weitsprunggrube erneuert.

"Ein Fußballspiel hat 90 Minuten. Hier in Barby lief schon die Verlängerung. Zum Glück ist diese mit einem Volltreffer ausgegangen, und wir können heute den Fluthilfebescheid übergeben", stellte IB-Chef Maas fest, der selbst lizenzierter Fußballtrainer ist. "Die enge Zusammenarbeit mit den Kommunen und Partnern sei immer noch wichtig für die optimale Schadensbearbeitung."

Stahlknecht verwies noch einmal darauf, dass es sich bei der Hochwasserhilfe um Steuergelder handle, was eine sorgfältige Prüfung des Einsatzes unabdingbar mache. "Die Investitionsbank ist ein zuverlässiger Partner bei der Umsetzung der Hochwasserhilfen und unser Gesicht nach außen. Als Ansprechpartner für die Betroffenen geht sie lösungs- und ergebnisorientiert vor", fügte er hinzu.

Manfred Maas sprach in Bildern, als er einen Barbyer Wunsch abschmetterte. "Wenn Sie einen Trabbi hatten, bekommen Sie als Ersatz keinen Golf. Hatten sie einen alten Golf, bekommen sie aber einen neuen."

Damit meinte er den Wunsch nach einer Beregungsanlage, wie er in die Projektbeantragung rein geschrieben wurde.

Für die angrenzende Sporthalle am Gribehner Weg soll es einen Ersatzneubau geben. "Das Gutachten liegt vor, es fehlen noch die präzisierten Bauunterlagen des Ingenieur-Büros", sagte Detlef Zimmer, der für Sportanlagen bei der Investitionsbank zuständig ist.

Demnach könnte die alte Halle noch in diesem Jahr abgerissen werden. Der Neubau würde rund zwei Millionen Euro kosten. Jens Strube zuversichtlich: "Wir bekommen dann eine Sporthalle, wie wir sie noch nie hatten."

Fazit: Alles wird gut, auch wenn es ein bisschen länger dauert ...