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Eggersdorfer Kameraden öffnen Hof und Tor für Besucher Eine Wehr zum Anfassen: Brandbekämpfer laden ein

Von Kathleen Radunsky-Neumann 04.05.2015, 03:31

Eggersdorf l Seinen eigenen Feuerwehrhelm hat der dreijährige Luke Grüttner schon, als er am Sonnabend zum Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Eggersdorf geht. Nicht allein, sondern mit Papa Jens Grüttner und Opa Hartmut. Gemeinsam sehen sich die drei Männer zum Beispiel den Transportwagen T4 der Wehr an.

Neugierig machen auf das Hobby und Ehrenamt Feuerwehr - so lautet das Motto der 55 Eggersdorfer Kameraden, wenn sie Haus und Hof öffnen für die Öffentlichkeit. Da kann angeguckt und angefasst werden. So gehört das Wasserspritzen auf ein "brennendes" Haus genauso zu den Attraktionen wie Rundfahrten, Hopseburg und Tombola.

Das gefällt Jung und Alt. Zahlreiche Besucher nutzen den Sonnabend, um sich ein Bild von den Brandbekämpfern zu machen. Mit Stolz tragen da natürlich die Mitglieder der Kinder- und Jugendwehr ihre Feuerwehr-Übungssachen. Insgesamt 12 Mitglieder zählen die Nachwuchsabteilungen in Eggersdorf - das sind drei Kinder (bis zehn Jahre) und neun Jugendliche.

Diese jungen Brandbekämpfer sind sogar für eine neue Tradition bei der Wehr verantwortlich. "Die Idee und Durchführung des Weihnachtsbaumverbrennens im Januar geht auf ihr Konto", berichtet Wehrleiter Jürgen Rode. Seit drei Jahren bieten die Kameraden diese Aktion, bei der die Eggersdorfer ihre Christbäume loswerden und gleichzeitig einen netten Abend verbringen können.

Das freut auch Jürgen Rode, der seit 1988 die Eggersdorfer Wehr leitet. Er hebt den Zusammenhalt in seinem Team besonders hervor. Hier wird Freizeit für Dienstabende, Veranstaltungen wie Weihnachtsbaumverbrennen und Osterfeuer genutzt und auch für gesellige Abende außerhalb des Dienstes.

Bei all der Freude über den personellen Zusammenhalt, macht der Wehrleiter auf einen kritischen Umstand aufmerksam. Denn die Wehr verfügt zwar über eine Drehleiter, die darf aber aus technischen Gründen nicht mehr eingesetzt werden. "Im Ernstfall sind wir von Calbe, Barby oder Schönebeck abhängig, denn nur die verfügen über ein Fahrzeug mit Drehleiter", sagt er. Gleichwohl weiß er, dass 600000 Euro für ein solches Fahrzeug eine enorme Investition ist.