1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Nur wenige Züge fahren nach Schönebeck

Verbindungen nach Halle und Magdeburg sind stark eingeschränkt / S-Bahn-Verkehr rollt gar nicht Nur wenige Züge fahren nach Schönebeck

06.05.2015, 01:13

Schönebeck l Die Bahnreisenden von Schönebeck nach Magdeburg oder Halle werden derzeit auf eine Geduldsprobe gestellt. Es fahren nur knapp 15 Prozent der eigentlichen Züge. Das tägliche Pendeln in die Landeshauptstadt mit der S-Bahn entfällt komplett, da nur die Regionalbahnen über Schönebeck in Richtung Magdeburg fahren. "Hier herrscht sogenannter Doppelverkehr", erklärt Bahnsprecher Jörg Bönisch auf Volksstimme-Nachfrage, "und diesen können wir in einer solchen Extremsituation nicht aufrecht erhalten."

Die Deutsche Bahn regelt einen Streik intern als Störfall, wie sie es auch bei Hochwassersituationen tut. Dazu gibt es in den Schubladen der Disponenten vorgefertigte Pläne. "Wir erfinden an solchen Tagen das Rad nicht neu", klärt Bönisch auf.

Martin Voß, der zwischen Schönebeck und Halle pendelt, sagt der Volksstimme: "Bei vorherigen Streiks gab es ja immer einen Ersatzfahrplan. Daher bin ich froh, dass auch jetzt wenigstens noch ein paar Züge fahren - wenn auch nicht regelmäßig." Martin Voß hat es bei seiner Verbindung schwer getroffen, da der von langer Hand geplante Schienenersatzverkehr zwischen Magdeburg und Halle den Bahnhof Schönebeck nicht mit einschließt.

"Auf dieser Strecke fährt ein Direktbus, um den täglichen Pendelverkehr zwischen den beiden Amtsbezirken abzudecken", sagt Bönisch weiter. "Für die Fahrgäste ab Schönebeck steht die Zugverbindung bereit", begründet der Bahnsprecher die Entscheidungen des Unternehmens, auf einen Stopp in der Elbestadt zu verzichten.

Fahrten nach Halle sind in der Zeit des Streiks jedoch nur alle drei Stunden mit gewohnter Verbindung möglich. Durch den Ausfall der Züge in Richtung Magdeburg ist ein Pendelverkehr von Schönebeck nach Halle nur unter sehr erschwerten Umständen durchführbar.

Die Züge können auch nicht verlängert werden, um so mehr Menschen von A nach B zu bringen. "Das liegt an den neuen Bahnsteigen, die maximal 140 Meter lang sind", begründet Jörg Bönisch. Zudem sei "der technologische Aufwand zu groß".

Noch bis Sonntag soll der Zugverkehr in Deutschland bestreikt werden. Hintergrund ist der festgefahrene Tarifkonflikt zwischen der Gewerkschaft der Lokführer (GdL) und der Deutschen Bahn. Der aktuelle Ausstand ist der mittlerweile achte in diesem Tarifkonflikt.