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Knirpse eines Schönebecker Kindergartens schauen sich an, wie ihr tägliches Mittagessen in Calbe hergestellt wird Wie in der heimischen Küche nur viel größer

Von Andreas Pinkert 20.05.2015, 03:17

Große Augen haben 13 Mädchen und Jungen der Schönebecker Johanniter-Kita "Regenbogen" beim Besuch des Calbenser Essenanbieters mein Menü GmbH Co. KG gemacht. Kein Wunder denn in der Großküche gibt es Geräte, Zutaten und Mengen nur im XXL-Format.

Calbe l Als Geschäftsführer und Küchenchef Mirko Knopf seine jungen Gäste gestern Vormittag begrüßt, kleidet er sie umgehend neu ein. Für alle gibt es Hauben für den Kopf, Umhänge und Überzieher aus Kunststoff für die Schuhe. Schwer zu glauben, dass es gleich in eine Großküche geht und nicht in einen sterilen Operationssaal eines Krankenhauses. "Wir unterliegen den strengsten Hygienevorschriften für Küchen in Europa", erklärt Mirko Knopf und führt die Gruppe an eine Schleuse mit Drehkreuz. Dort desinfizieren sich die 15 Köchinnen und Köche des Calbenser Unternehmens täglich ihre Schuhe und Hände, bevor es an die Arbeit geht.

Auch danach begegnen den Knirpsen in der eigentlichen Küche blitzblank geputzte Edelstahlfronten und helle Fliesen. Als die Kitagruppe ankommt, ist der Kochprozess bereits abgeschlossen. "Wir fangen schon mit Kochen an, wenn ihr noch schlaft", erklärt Mirko Knopf. Auf die Frage eines Jungen, warum es überall so nass sei, erklärt der Calbenser: "Wir machen größtenteils gleich mit dem Wasserschlauch sauber."

Einer von Calbes größten Wasserverbrauchern

Kein Wunder, dass die Großküche im Industriepark Calbe mit dem Kochen und Reinigen zu den größten Wasserverbrauchern der Saalestadt zählt.

"Bei uns ist es wie bei eurer Mutti in der Küche, nur alles etwas größer", meint der Küchenchef beim Rundgang und öffnet einen großen Kühlraum, der Vorräte bei 7 Grad Celsius frisch hält. Kurz darauf stehen die Knirpse zum ersten Mal staunend in einem großen Kühlschrank.

"Wir werden täglich mit frischen Zutaten vorrangig aus der Region beliefert", erklärt Mirko Knopf weiter. Wichtig sei es dabei, dass die Kühlkette der Zutaten nicht unterbrochen werde. Aus ihnen entstehen je nach Bestellung täglich mehrere tausend Mittagsportionen. Fahrer liefern sie bis nach Halle/Saale oder Niedersachsen aus. In Calbe beziehen beispielsweise alle Schulen und die Kita "Haus des Kindes" sowie "Märchenland" die Essensportionen.

75 Mitarbeiter legen sich 365 Tage im Jahr ins Zeug

Bis Anfang Januar 2014 firmierte das Calbenser Unternehmen mit seinen derzeit insgesamt 75 Mitarbeitern noch unter dem Namen Rauch Frischmenü. Danach übernahm es die Meyer Menü Braunschweig GmbH Co. KG. In den neuen Bundesländern bleibt die Saalestadt neben Dresden unter dem Firmenlogo "mein Menü" der wichtigste Produktions-standort.

Erzieherin Beate Michaelis lobt bei den Kita-Gerichten auch die kreativen Namensgebungen des Unternehmens. Getreu dem Motto "Auch das Ohr isst mit" verbirgt sich beispielsweise hinter einem "Eis-See" eine Kohlrabi-Cremesuppe oder hinter einem "Wilden Gockel" eine Hähnchenkeule mit Apfelrotkohl, Kartoffeln und Sauce. Auch vegetarisches Essen oder Essen ohne Schweinefleisch für muslimische Kinder werde in der Kita geordert, so Michaelis. Unangefochtener Spitzenreiter in der Kita bleibt nach den Aussagen der Kinder erwartungsgemäß Nudeln mit Tomatensauce.

Nach der Besichtigung der Großküche fuhren die Knirpse mit den Johannitern Maik Hartmann und Gerd Melle in zwei Bussen zur "Mampfstube" in der Magdeburger Straße, wo auf sie ein Mittag mit Spinat und Rührei wartete.