EIL

Sanierung Schmuckbaum wird schmuck

In einer akribisch vorbereiteten Aktion wurde am Donnerstagvormittag der Schmuckbaum von Plötzky abgebaut.

Von Olaf Koch 21.08.2015, 18:17

Plötzky l Die Vorbereitungen waren generalstabsmäßig. Bevor am Donnerstag der Schmuckbaum in der Nähe der meistbefahrendsten Kreuzung in Plötzky umgelegt und abgebaut wurde (Volksstimme berichtete), notierte sich Ortsbürgermeister Martin Kütz zuvor alle relevanten Dinge, an die gedacht werden musste: Hinweis an die Anlieger, Sperrung einer Straßenseite mit Antrag an die Stadtverwaltung, sind Gestelle zum Aufbocken des Mastes bei der Demontage erforderlich und Information der Presse.

"Wie lange der Mast hier Tag und Nacht, Jahr für Jahr der Witterung ausgesetzt war, kann ich gar nicht so genau sagen", berichtet Plötzkys Ortsbürgermeister Martin Kütz im Gespräch mit der Volksstimme. Irgendwann nach der Wende wurde er im Blickfeld des Rolands aufgestellt. An dem Holzbaum hingen 20 Ausleger mit Symbolschildern, die auf die vielfältigen Aktivitäten im Dorf hinweisen sollen: Vereine, Gewerbe, Verwaltung und andere Gruppen. Ganz am Ende des Mastes prangte das Wappen der Gemeinde Plötzky. Insgesamt schätzten die Experten das Gewicht des Mastes auf 350 bis 500 Kilogramm.

Moos auf den Schildern

Dass die Arbeiten am Mast und den Schildern dringend notwendig waren, wurde bereits im Ortschaftsrat besprochen. Zudem zeigte der Schmuckbaum Spuren: Am unteren Ende wuchs Moos, die Längsrisse am Mast wurden nicht nur immer länger, sondern auch breiter, und die Verwitterung der Symbolschilder nahm deutliche Züge an. "Ich bin deshalb froh, dass wir eine Reihe von Unterstützern gefunden haben, die uns bei diesem Projekt behilflich sind", so der Ortsbürgermeister. Angefangen mit der Feuerwehr, die gemeinsam mit der Stadtverwaltung, Sachgebiet Straßenverkehrswesen, die Teilsperrung der Durchgangsstraße betreuten; zwei Firmen übernahmen die Kranarbeiten und den Transport des Mastes auf einen Tieflader. Und am Ende sind da die Mitarbeitenden der Schönebecker Bildungseinrichtung Teutloff, die nun Mast und Schilder auf der Werkbank haben.

Wie ein Lehrmeister der Volksstimme berichtete, wird zunächst die farbliche Gestaltung des Schmuckbaumes dokumentiert. Anschließend kommt die komplette Farbe herunter. "Erst danach können wir uns den Zustand des Holzes ansehen", so der Lehrmeister. Läuft alles gut, werden die Risse sauber ausgespachtelt und der Mast bekommt einen frischen Farbanstrich.

Größere Sorgen machen sich der Ortsbürgermeister und die Teutloff-Leute wegen der Schilder. Diese sind wegen der dauerhaften Feuchtigkeit schon so aufgeweicht, dass zwei bei der Demontage zerbrachen. Überall hat sich nicht nur Dreck, sondern auch Moos abgesetzt. "Ich hoffe, das bekommen wir wieder hin", so Martin Kütz. Auch die Hülsen, in denen die Ausleger mit den Symbolschildern befestigt waren, müssen aufgearbeitet werden.

Aufstellungvor 3. Oktober

Sollte nicht irgendwo der Wurm im Holz oder im Detail stecken, dann rechnet der Ortschaftsrat Plötzky damit, dass der sanierte Schmuckbaum in der zweiten Septemberhälfte wieder aufgestellt werden kann. Die Zeit drängt, denn am Sonnabend, 3. Oktober, zum Tag der Deutschen Einheit feiert das Dorf das Rolandfest. Die Symbolfigur steht zu diesem Zeitpunkt nämlich zehn Jahre im Ort. "Bis dahin möchten wir den Schmuckbaum wieder aufgestellt haben", betont Martin Kütz.