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Heimatfest Wo Biertrinken zum Wettkampf zählt

Höhepunkt des Zuchauer Heimatfestes war die "Nonsensolympiade" der Feuerwehren des Abschnitts.

Von Thomas Linßner 23.08.2015, 19:33

Zuchau l "Das gibt`s doch gar nicht! Voriges Jahr waren wir die Besten beim Eierwurf und jetzt haben wir gerade mal einen Meter geschafft", jammerte Breitenhagens Ortswehrleiter Gerit List. Die Häme des Publikums war unüberhörbar, als seinem Gegenüber, dem Fänger André Krimmling, das rohe Ei schon bei der Zweimetermarke entglitt. Das größte Geschick bei dieser Standard-Disziplin des Zuchauer Feuerwehr-Nonsens bewiesen Rosenburg und Sachsendorf mit je zehn Metern. Die Rekordmarke der Vorjahre liegt bei erstaunlichen 21 Metern!

Neu war die Disziplin Leiter hoch, letzte Sprosse übersteigen und wieder runter. Wobei die sechs Meter lange Leiter frei stehend von den Kameraden gehalten werden musste. Eine echte Teamübung. Wesentlich unspektakulärer war "Radfahren". Hier gewann, wer die Zehnmeter-Distanz am langsamsten absolvierte. Was zu kuriosen Szenen führte, da die Gesetze der Physik die allzu lahmen in den Sand zwangen.

Der heiterste Höhepunkt spielte sich wie alle Jahre wieder auf dem Dorfteich ab. Vom Schlauchboot aus musste auf der anderen Uferseite eine Boje geborgen werden, die zum Austrinken einer Bierflasche berechtigte. Wobei sich zeigte, dass junge Kameraden zwar gute Paddler, aber schlechte Bierflaschen-auf-ex-Austrinker sind. Was einen gestanden Feuerwehr-Vater infolge Überforderung seines Sohnes zu der launigen Bemerkung veranlasste: "Ich weeß ooch nich` - den hat meine Frau aus dem Krankenhaus mitjebracht!" Beim "Schlauchbootrennen" bewiesen Rosenburgs Frauen und Männer erstaunliche Leistungsdichte: Beide Teams waren mit 1:58 Minute die Schnellsten. Zum Vergleich: Breitenhagen brauchte, obwohl wassererprobt, 3:05 Minuten.

Die "Nonsensolympiade" ist fester Bestandteil des Heimatfestes. Die Zuchauer sind bestrebt, sich in jedem Jahr neuen Ulk einfallen zu lassen, der aber immer einen sportlichen Hintergrund hat. "Einige neue Disziplinen sind mir erst gestern eingefallen", gestand Ortswehrleiter Mike Mikoleit.